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Kurzbericht zum Auftritt von Dota Kehr & die Stadtpiraten am 13. Mai in der Musa in Göttingen

Zu dem Konzert kamen zweihundert Jugendliche, die begeistert gegen Mitternacht das Konzert verließen. Das Konzert begann kurz nach 21:00 mit dem Hanauer Duo "Laborinsel" (www.myspace.com/laborinsel, http://www.laborinsel.de/ ). Anschließend begann das Konzert von Dota Kehr & den Stadtpiraten, welches erst nach drei Zugaben endete. Das Publikum war begeistert und auch nach dem Konzert unterhielten sich viele Zuschauer noch einige Zeit im Veranstaltungssaal wie auch vor der Musa.

http://www.buergerstimme… ©2009 (www/∗)

Dota Kehr begeisterte mit ihren gefühlvollen Songs.jpg

Kleine Geschichte zum Konzertbeginn
Pop-Konzerte beginnen auf Grund einer Göttinger Konzertmacke immer recht spät, weil (vermeintlich♠ 1) die Studenten erst spät aus dem Haus kommen. Nun verließen gegen elf zwei hübsche Zuschauerinnen neben das Konzert. Auf Nachfrage, warum sie gehen wollten, sagten sie, dass sie um halb zwölf den Bus am Bahnhof erreichen müssten. Um halb zwölf fährt am Bahnhof das Anruf-Sammeltaxi ab. Es ist für die Jugendlichen die letzte Chance, um einigermaßen preiswert in die Dörfer des Landkreises zu kommen.

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Langsam füllt sich die Musa , wobei mehr Frauen als Männer zum Konzert kamen.JPG

Zum Konzert von Dota Kehr & den Stadtpiraten
Die Zuschauer waren von dem Konzert begeistert, wie schon die Zahl der Zugaben zeigt. Die Stimmung war gut, und zum Ende des Konzerte sangen die Zuschauer einige Refrains mit, wobei Dota hier die Zuschauer behutsam an des Mitmachen heranfüphrte..
Als Kritiker habe ich manchmal einen etwas anderen Blick auf ein Konzert. Ich fand es musikalisch gut und handwerklich eher schlecht. Aber ich möchte seine Kritik mit den Stärken beginnen.

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Dota Kehr mit Gitarre kann neben Singen auch melodiös mit der Zunge Schnalzen.JPG

Musik & Songs
Die Stimme von Dota Kehr war erstklassig und gefühlvoll. Auch die Texte haben viel Esprit und begeistern durch interessanten Sprachwitz. Die Arrangements der Lieder sind abwechslungsreich und in sich geschlossen schön. Musikalisch bieten Dota Kehr und die Stadtpiraten wirklich ein Konzert der ersten Sahne mit eher gefühlvollen Stücken.
Interessant ist die textlich-musikalische Entwicklung von Dota Kehr. Die neueren Songs wirken melancholischer und nach-dem-Kleine-Glück-Suchend, während ihre alten Songs eher durch Aufbruch, Kritik und Neugierde begeistern. Man darf gespannt sein, wie sie sich hier weiterentwickelt. Diese Entwicklung ist augenscheinlich auch noch nicht abgeschlossen und der musikalisch-textliche Stil innerhalb des Pop-Songwritig-Stils ict noch nicht gefunden. Das macht Dota Kehr & die Stadtpiraten zu einem wirklich interessanten Projekt. Vielleicht schafft sie es, in die Reihe der großen musikalischen Erzähler wie Reinhard Mey oder die Wise Guys ihren eigenen Platz zu finden. Das Potential hat die Bänd dazu
Aus Musikalisch-technischer Sicht hat mir das melodische Zungenschnalzen bei gleichzeitigen Summen von Melodien positiv überrascht. Musikalisch auch interessant sind die Soli von Schlagzeug und Gitarre bei einigen Liedern. Auch dies eher jazzige Element hätte ich nicht erwartet. Musikalisch hat sich die Bänd nach meinem Eindruck weiterentwickelt.

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Jan Rohrbach gab einigen Songs mit seinen Giatrren-Soli ein spannendes Gesicht.JPG

Musikalischer Spannungsbogen
Nun lebt ein Konzert mehr als von dem musikalischen Hörgenuss. Ein Konzert ist immer auch Entertainment. Die Stücke selbst sind in sich geschlossen schön, aber nach dem Konzert hatte ich das Gefühl, musikalisch Kraut und Rüben präsentiert bekommen zu haben. Wenn erst das Kraut und dann die Rüben in einem musikalischen Spannungsbogen präsentiert worden wäre, dann hätte ich das Konzert sicher als bereichernd empfunden; aber in der dargebotenen Form konnte ich einen musikalischen Spannungsbogen nicht erkennen und der eher schale Nachgeschmack vom Mischmasch blieb zurück.

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Einfühlsam und prägend setzt Nicolai Ziel die Rhythmen für die Lieder.jpg

Moderation
Die Moderationen sind immer klar deutlich und verständlich♠ 2 gewesen Was den Moderationen oft fehlte, waren Inhalte. Wenn schon kein musikalischer Spannungsbogen zu erkennen ist, dann sucht der Zuschauer nach anderen Elementen, um die verschiedenen Stücke zusammenzuführen. Die Können kleine Geschichten zu den Songs sein. Nur an einer Stelle sagte Dota etwas zur Geschichte eines Songs, was dem Song eine eigene besondere Note gab.

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Dota zieht alle Blicke auf sich.jpg

Optisch
Ein leidiges Thema bei vielen NachwuchsBänds ist die optische Präsentation auf der Bühne. Bei dem Begriff Stadtpiraten erwarte ich ein etwas ausgeflipptes Outfit aus dem Ghetto. Aber auf der Bühne standen Musiker im Outfit "ganz normal". Zum Outfit gehören auch andere Details. In einer Moderation wies Dota auf ihre Konzerte in anderen Städten hin. Dabei bat sie die Zuschauer, doch bei ihren Freunden in den Städten für Dota's Konzerte zu werben. Zum Outfit gehört es, ein Plakat mit den Konzertterminen am Eingang zu präsentieren. Insgesamt wirkt der optische Part des Konzerts wenig durchdacht. Vielleicht hat die Bänd bisher darauf bislang wenig geachtet.

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René Weicherding von Laborinsel.JPG

Choreographie
Gerade bei den Soli nahm sich Dota zurück und ging an den Rand der Bühne. So überließ sie optisch dem improvisierenden Musiker die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Weiterhin gab es immer wieder Bewegung auf der Bühne, so dass das Konzert nie statisch wirkte.
Zur Ausdrucksstärke von Gestik und Mimik während des Konzerts kann ich nichts sagen. Als bequemer Kritiker suchte ich mir einen der wenigen Hocker weit hinten im Konzertsaal und ließ das Konzert hauptsächlich musikalisch auf mich wirken.
Technik
Die Tontechnik liegt nicht im Verantwortungsbereich der Bänd, Unangenehm ist mir unter anderem zu Beginn des Konzerts gleich zweimal ein Einsteck-Knacken aufgefallen.

Dota Kehr & die Stadtpiraten: Kurzvorstellung
Die Bänd besteht auf vier Mitgliedern

Musiker	Instrumente
Dota Kehr	Gesang und Gitarre
Jan Rohrbach	Gitarre
Leon Schurz	Bass
Nicolai Ziel	Schlagzeug

Dota Kehr & die Stadtpiraten: Internet

Internet	Link
Website:	http://www.kleingeldprinzessin.de/
Hörproben auf MySpace.com:	www.myspace.com/kleingeldprinzessin

Dota Kehr & die Stadtpiraten: Publikumsbeschreibung
Das Publikum war zum Großteil zwischen achtzehn und fünfundzwanzig Jahre alt. Aber es waren auch einige - zirka dreißig an der Zahl - ältere Herrschaften mit einem Alter oberhalb von vierzig Jahren beim Konzert.

Showstil
Die Standarderläuterungen sind als Randnotiz angegeben♠ 3.

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Gefühl beim Hören der Musik
Die Standarderläuterungen sind als Randnotiz angegeben♠ 4.

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Höreindruck
Die Standarderläuterungen sind als Randnotiz angegeben♠ 5.

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Boris Maximowitz vom Duo Laborinsel.JPG

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der Stadtpirat für die Tiefen in den Liedern - Leon Schurz am e-Bass.JPG

Zur Laborinsel.
Im Vorprogramm spielte das Duo "Laborinsel" aus Hanau. Insgesamt erhielten sie während ihres Auftritts von den Zuschauern einen eher verhaltenen Applaus. Er kam hauptsächlich von den Zuschauern vor der Bühne Es gab auch immer ein gewissen Grundgemurmel von den Zuschauern aus den hinterem Bereich des Saales. Eine große Begeisterungswelle ging von dem Duo nicht aus. Es mag dazu beigetragen haben, dass die schnell gesprochene Moderation zum Teil schwer verständlich rübergebracht wurden.

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Vor der Bühne kam es zum Sit-In während Laborinsel aus Hanau spielten.jpg

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Liste der redaktionellen Inline-Kommentare

♠ 1) Die war früher so. da füllten sich die Kneipen erst gegen 22 Uhr. In den letzten Jahren hat sich aber nach meinem Eindruck eine strebsamere Studentenschaft herausgebildet. Die gehen früher aus dem haus und sind auch wieder früher daheim,
Man könnte vermuten, dass dies auf die Einführung des Bachelor/Master-System zurückzuführen ist, dass die Qualität der strukturierten Ausbildung stärker kontrolliert. Die stärkere Kontrolle führt dazu, dass auch frühe Vorlesungen regelmäßiger von Studenten besucht werden. Dies bleibt natürlich nicht ohne Auswirkungen auf die Freizeitkultur.

P.S. Eine persönliche Anmerkung: Ein Hochschulbesuch hat heute weniger als früher etwas mit einem wirklichen Studium zu tun, wenn man ein wirkliches Studium als die selbstgesteuerten Auseinandersetzung mit eigenen Fragestellungen betrachtet. Die Kontrolle des Bachelor/Master-System zwingt heute stärker die Studenten in Vorlesungen, die ein wacher Student früher der Lehrunfähigkeit des Dozenten oder angesichts der antiquierten Fragestellungen gemieden hätte. Das Bachelor-/Mastersystem legt mehr Wert auf das Wissen und weniger Wertt auf das Fragenstellen. Wer die Logik kennt, weiß, dass falsche Fragen zu falschen Antworten führen. Welche Forschung darf man zu erwarten, wenn die Studenten sich weniger mit dem Fragen-stellen auseinandersetzen.?
Dr. Dieter Porth

♠ 2) Im Gegensatz zu "laborinsel", bei denen war die Moderation stellenweise doch anstrengend, weil der Sänger teilweise sehr schnell und mit stark variabler Stimmmelodie sprach.

♠ 3) Choreographie meint die Intensität von Mimik und Körpereinsatz. Mit Animation ist das Ansprechen des Publikums gemeint. Die Verständlichkeit bezieht sich auf die Moderation während des Konzerts. Esprit meint die Inhalte der Moderation, wobei zum Esprit auf der Bühne auch das Eingehen auf Zuschauerzurufe dazugehört. Die Lautstärke meint, wie weit die Regler am Endverstärker hochgezogen wurden, Das Outfit bewertet, wie viel Wert der Künstler bei der Kleidung auf einen eigenen Stil legt. Bei der Bühne wird gefragt, wie stark die Bühne gestaltet wurde.

♠ 4) Bei den Begriffen sollte sich bewusst von Musikstilen gelöst werden, obwohl viele Stile oft mit bestimmten Denkstimmungen spielen.. Sehr bildhafte Musik findet man oft in der Klassik. Experimentelle Musik ist das Feld des Jazz, während das Leiden im Blues und die Aggression im Rock zu finden sind. Rituell-rhythmisch sind afrikanische Klänge wie auch Trinklieder, während der Pop oder die Diskomusik typische Feiermusiken sind. Meditative Musik zeigt sich oft durch langgezogene Töne bei langsamen Rhythmen aus.

♠ 5) Die linke Seite zeigt, wie das Rhythmische Spektrum der CD ist. Focus fragt, ob bestimmte Instrumente oder Frequenzbereiche eine herausragende Rolle spielen. Mit Lautstärke ist natürlich die Klangfülle gemeint. Eine Musik ist dann besonders Laut, wenn das Gehör permanent die Variationen ins sehr vielen Klangbereichen verfolgen soll. Beispiele für laute Musik sind Wagner oder Hardrock. Swing ist dagegen oft leise Musik. Die rechte Seite betrachtet eher die Arrangements der einzelnen Songs. Haben die Lieder einen komplexen Spannungsbogen oder sind sie eher einfach gestrickt. Wird innerhalb der Songs oft der Beat gewechselt bzw. entwickelt? Wie stark wird mit klanglichen Variationen und Lautstärkevariationen innerhalb der Songs gearbeitet?

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