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3.12. – "Der Boss vom Ganzen" - vergnüglich & bittersanft inszeniert
05.12.2011 Am 3.12. wurde vor vollem Haus die Premiere vom Stück "Der Boss vom Ganzen" aufgeführt. Im der kurzweiligen Komödie geht es vordergründig um den Verkauf eines Unternehmens. Hintergründig fragt das Stück mit einem satirischen Augenzwinkern, ob nicht der Boss alle anderen im Unternehmen in ihrem Rollenverhalten manipuliert. Das Stück ist von viel Situationskomik und von glaubwürdigen Überzeichnungen geprägt. Ich kann das Stück jedem empfehlen, der einen vergnüglichen Abend erleben möchte. Dr. Dieter Porth
Reporterbericht: Kontaktlink zu Redaktion buergerstimmen.de [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)
Impressionen zur Inszenierung von "Der Boss vom Ganzen"
Kurzinfo
Info Detail (gegebenenfalls mit Link zu Website oder Wikipedia) Theater Junges Theater (Web, Wiki) Regie Andreas Döring, Alexander Marusch / Ensemble Schauspieler Agnes Giese, Felicity Grist, Franziska Beate Reincke, Dirk Böther, Gintas Jocius, Jan Reinartz, León Schröder Autor Lars von Trier Dauer zirka 100 Minuten Genre Drama – Dialog
Ziel und Geschichte des Stückes
In der Ankündigung zu dem Stück heißt es auf der Website vom Jungen Theater (angesurft am 5.12.11): "Der Boss vom Ganzen ist eine bitterböse Komödie über die Arbeitswelt und den zynischen Umgang mit Angestellten und verweist subtil auf die Parallelen von Schauspielkunst auf der Theaterbühne und in der Chefetage." Diese Beschreibung erfasst den Kern des Stückes gut.
In der Handlung geht es um den Inhaber einer Firma (Dirk Böther), der seine Firma per Emails führt und seinen Mitarbeitern vorspielt, dass er selbst nur ein Angestellter sei. Er möchte nun seine Firma verkaufen, aber der Käufer möchte den Boss vom Ganzen kennen lernen. Also wird ein Schauspieler (Gintas Jocius, Hauptrolle) engagiert, der für den Käufer den Boss vom Ganzen spielen soll. Nun verzögert sich die Unterzeichnung des Vertrages und der Schauspieler muss für eine längere Zeit in der Firma bleiben. Im Verlauf der Handlung zeigte sich dann, dass "der Boss vom Ganzen" von den Mitarbeitern ganz unterschiedlich wahrgenommen wurde. Die eine Mitarbeiterin will sich hochschlafen und glaubt nicht, dass der Boss vom Ganzen schwul ist. Einer anderen Mitarbeiterin soll er per Email einen Heiratsantrag gemacht haben. Insgesamt wird der Schauspieler als "Boss vom Ganzen" immer wieder mit grotesken Situationen konfrontiert, bei der insgesamt fünf verschiedene typische "Büro-Karikaturen" vorgestellt werden. Gegen Ende des Stückes wird deutlich, dass der Käufer das Possenspiel durchschaut hat. Gleichzeitig möchte der Schauspieler den Verkauf verhindern, weil mit dem Verkauf die Mitarbeiter, die er kennen gelernt hat, ihren Job und ihren berechtigten Anteil an der Firma verlieren würden. Es kommt zu einem kurzen Machkampf zwischen dem Firmeninhaber und dem Schauspieler. Am Ende dieser bitterbösen Komödie wird die Firma trotzdem verkauft, weil auch ein Schauspieler nicht aus seiner Haut kann.
Bühnenbild und Stilmittel
Das Bühnenbild bot verschiedene Accessoires, die man in den verschiedenen Büroräumen findet. Da finden sich ein Kopierer, Bürostühle und auch die Couch aus dem Büro des Chefs. Über dem Ganzen prangt eine riesige Uhr, die Fünf vor Zwölf anzeigt.
An mit musikalischen Untermalungen wird an einigen Stellen bewusst Symbolik betrieben.
Ob nun das unscheinbare Büroassistentin in kurzen grauen Rock oder ob die Hauptsekretärin Heidi A. im biederen Kostüm mit Rock oder ob der Freizeitlook vom kreativen Kopf der Firma, die Kleidung passte zu den verschiedenen Rollencharakteren der Schauspieler. Bei Liese, der Betten-Karrieristin, hätte sexy Strümpfe ihre Rolle noch besser pointiert.
Schauspieler und Schlüsselszenen
Es gab viele schöne Szenen und Bilder in der Inszenierung. Das Stück lebt sehr stark von den Handlungen. Beispielsweise beginnt die technische Arbeitssitzung, indem der Boss vom Ganzen, dargestellt durch eine große Stoffmaus, jeden einzelnen per Handschlag begrüßt. Insgesamt ist das Zusammenspiel der Schauspieler gut. Ich entsinne mich zum Beispiel an die Szene, wo der kreative Kopf den mit Wissen und Phrasen überfrachteten Marketingleiter durch Entspannungsgymnastik beruhigt. In dieser Szene flüchten alle weiteren Schauspieler in die Routinen ihrer Rollen. Der Zuschauer erhält so eine schöne Gesamtschau auf die Rollenabläufe in einem Unternehmen. Von solchen Gesamtschauen finden sich im Stück mehrere und sie werden von den Schauspielern gekonnt in Szene gesetzt.
Publikum und Stimmung
Das Publikum war im Mittel mittelalt. Die Kleidung breit gestreut. Von eleganter Abendgarderobe und ausgefallene Kleidung bis zum legeren Freizeitzeitlook war kleidungstechnisch alles vertreten. Während der Vorstellung gab es immer wieder auch vereinzelte Lacher, weil die Handlung einige wohl an bestimmte selbst erlebte Situationen erinnerte. Zum Ende mussten die Schauspieler sieben Mal auf die Bühne kommen, um den verdienten Applaus in Empfang zu nehmen.
Persönliche Impressionen und Fazit zum "Der Boss vom Ganzen" beim Jungen Theater Göttingen
Die bitterböse Komödie geht zügig voran und die Situationskomik macht es zu einem einfach vergnüglichen Stück. In dem Stück gab es auch verschiedene Bezüge zu anderen Stücken und Autoren. Da ich damit nichts anfangen konnte, nervten diese Passagen mich einwenig, weil sie diese theater-internen Querverweise von dem eigentlichen Inhalt des Stückes ablenkten. Aber zum Glück waren diese Querverweise kurz, so dass ich sie schnell wieder vergas. Auch wenn das Stück inhaltlich eine harte Kritik an der Realität darstellt, ging ich vergnügt aus dem Stück heraus. Auch wenn die Überzeichnungen im Stück deutlich waren, so bleibt immer noch ein Rest, der den Inhalt des Stückes nicht vergessen lässt. Die Inszenierung ist vergnüglich und schafft es gleichzeitig, länger in Erinnerung zu bleiben. Ich kann es als satirisch-geistreiche und gleichzeitig vergnügliche Unterhaltung nur empfehlen.
Impressionen zur Vorstellung "Der Boss vom Ganzen"
Clemens Eulig - Junge Theater©2011 Der Marketingleiter muss von den Anderen mit Streicheleinheiten wieder aufgebaut werden
Clemens Eulig - Junge Theater©2011 Der Schauspieler als Boss vom Ganzen begrüßt die Mitarbeiter mit seinem bisherigen stofflichen Vertreter
Clemens Eulig - Junge Theater ©2011 Ätsch, der Heiratsantrag per Email war nur ein Witz, sagt der Schauspieler als Boss vom Ganzen zur Hauptsekretärin
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Göttingen, Alltag, berichten 03.12.2011 Brandanschlag |
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Brandanschlag 03.12.2011 Die Göttinger Polizei meldete, dass in der Nacht vom 2.12. auf den 3.12.11 ein Brandanschlag vorm Amtsgericht verübt wurde. Wegen der Kritik zur Abschiebepraxis in Deutschland und zu den NPD-Morden auf einer Paraole neben dem Brandherd wird der Anschlag der linken Szene zugeordnet. Die Polizei bittet Zeugen um sachdienliche Hinweise. Hausgeburten 03.12.2011 Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. weist auf eine Studie in Groß Brittannien hin, wonach dort bei gut neun Promille aller Geburten schwere Komplikationen wie Hirnschäden, Armlähmungen, Lungenprobleme oder Knochenbrüche auftraten. Vergleichbare Komplikationen gab es bei Klinikgeburten nur bei gut 5 Promille aller Geburten. Weiter zeigte die Studie, dass fast jede zweite Erstgebärende noch während der Geburt in die Klinik gebracht wurde. Der Lobbyverband für die Geburtskliniken klopft sich am Ende der Meldung selbst auf die Schulter, indem zwei Mediziner in wörtlicher Rede die gute Geburtshilfe an deutschen Kliniken loben. Menschenfeindlich 02.12.2011 Mit einer Luftballon-Aktion will das Projekt Roma Centar e.V in Göttingen am 7.12.11 auf die Unmenschlichkeiten der Abschiebungen hinweisen. Zum Beispiel soll am 7.12. eine Familie aus Castrup-Brauxel abgeschoben werden, die schon seit 23 Jahren mit ihren fünf Kindern in Deutschland lebt. Die Aktion ist Teil einer bundesweiten Kampagne, bei welcher in insgesamt 25 Städten Aktionen gegen Abschiebung durchgeführt werden. Anlass für die konzertierte Aktion ist die Innenministerkonferenz am 8. + 9.12.11 in Potsdam. Kreisfusion 02.12.2011 Die Kreistagsfraktion der Linken kritisiert das Tempo, mit der die Grünen und die SPD die kreisfusion vorantreiben. Sie weist auf die Gefahren der Bürgerferne hin und sieht durch die Fusion das Problem der Unterfinanzierung der Kommunen nicht gelöst. Die Linke unterstützt daher die Initiative des Bürgerforums, die einen Bürgerentscheid zur Kreisfusion haben wollen. Geldeintreiber 02.12.2011 In zwei Meldung beschäftigte sich die Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V. mit dem Thema "Abzocke durch Inkasso Unternehmen". Sie fordert endlich Regeln, die dem Bürger vor den Halsabschneider aus dem Gewerbe schützen. Insbesondere weist die Verbraucherzentrale darauf hin, dass die Bürger aus Angst oft auch bei unberechtigten Forderungen zahlen. Sie fordert unter anderem endlich eine schlagkräftige Finanzaufsicht, klare Gebührenordnungen und deftige Strafen für Inkasso-Abzocker. In der Meldung wird eine Hitliste der schwarzen Schafe unter den Inkasso-Unternehmen angegeben. In einer zweiten Meldung zeigt die Verbraucherzentrale auf, mit welch dreist-agressiven Methoden die Bürger manchmal schon bedrängt werden. Staatspleitenkrise 02.12.2011 Die Grünen kündigen eine Diskussionsveranstaltung mit Jürgen Trittin an. Nach einem kurzen Impulsreferat möchte der Politiker anschließend mit den Menschen diskutieren. Die Veranstaltung findet am 8.12.11 um 20 Uhr im Grünen Zentrum statt und hat den Titel "Euro-Krise - Können Schirme retten?" | |
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Einzeltermine 05.12.2011 In der Woche vom 8.12. bis 14.12.11 sind der Redaktion insgesamt neun Veranstaltungen aufgefallen, die Orten stattfinden, die seltener oder nicht ausschlisßlich für Theater und Kabarett genutzt werden. Zum Beispiel findet im Nörgelbuff die offene Lesebühne statt und im Apex wird mit einer Theateraufführung an den Fall Vanunu erinnert, der zeigt, wann in Israel Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit (ver)enden. Die genauen Veranstaltungshinweise zu allen neun Veranstaltungen finden sich in der Meldung. Störungsfrei 05.12.2011 Am Samstag demonstrierten ab 13:00 laut Polizeimeldung rund 300 Menschen der linken Szene gegen rechte Strukturen. Die Demonstration stand unter dem Motto "Gegen Naziterror und Rassismus" und endete gegen 14:40 vorm Alten Rathaus. Während der Demonstration beschränkte sich die Aufgabe der Polizei auf die Begleitung des Aufzugs und auf die Verkehrsregelung. ThOP 05.12.2011 Das Theater im OP an der Uni Göttingen präsentiert in der Woche vom 8.12. bis 14.12.11 an jedem Tag eine Aufführung. Am Montag- und Donnerstagabend ist die Lesung mit dem Titel "Das Gänsehaut-Liesel" zu erleben. An den übrigen fünf Tagen wird das Stück "Alles Liebe" aufgeführt. Theater der Nacht 05.12.2011 Das Northeimer „Theater der Nacht“ präsentiert am Wochenende um den 10. Dezember 2011 herum einmal die Kooperationsveranstaltung mit der Northeimer Touristi-Info "Himmlische Reise mit Hindernissen" und das Figurentheatermärchen "der Vogelkopp". Für den Vogelkopp gibt es am Samstag eine Aufführung am Nachmittag und eine am Abend. IT-Leute 05.12.2011 Die Bitkom, der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V., weist auf 10.000 offene Stellen bei Firmen hin, die sie bei ihrer selbst Aktion "50 x 50" ermittelten. In der Aktion haben sie einundfünfzig Unternehmen aufgelistet, die jeweils mehr als fünfzig freie Stellen im IT-Bereich anbieten. Gemäß eine Umfrage aus dem September beläuft sich in der gesamten Wirtschaft die Zahl der offenen IT-Stellen derzeit auf zirka 38.000. |