Meldung gesetzt von ~ Dr. Dieter Porth
---
<<< Vorheriges
---
>>> Zukünftiges
--- Weitere Links unter Ticker, Historie oder Startseite
Themenlisten: ~
erzählen ~
Alltag ~
Hochschule ~
Gesundheit ~
Berlin ~
Bookmark setzen -
⇐ Hausgeburten
fast doppelt so gefährlich wie Klinikgeburten
03.12.2011 Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. weist auf eine Studie in Groß Brittannien hin, wonach dort bei gut neun Promille aller Geburten schwere Komplikationen wie Hirnschäden, Armlähmungen, Lungenprobleme oder Knochenbrüche auftraten. Vergleichbare Komplikationen gab es bei Klinikgeburten nur bei gut 5 Promille aller Geburten. Weiter zeigte die Studie, dass fast jede zweite Erstgebärende noch während der Hausgeburt in die Klinik gebracht wurde. Der Lobbyverband für die Geburtskliniken klopft sich am Ende der Meldung selbst auf die Schulter, indem zwei Mediziner in wörtlicher Rede die gute Geburtshilfe an deutschen Kliniken loben.
[Typisch Mediziner oder könnte die deutsche Geburtshilfe noch besser sein, wenn sich deutsche Ärzte neben dem Selbstlob auch mit dem psychologischen Moment der Geburt beschäftigen würden? Dr. Dieter Porth]
Kommentar,Gedanken, Anmerkungen, ...
Aber wahrscheinlich sehe ich als medizinischer Laie dies einfach zu naiv, weil ich glaube, dass eine Krankheit (oder auch eine Geburt) gleichermaßen auf den Körper wie auch auf den Geist wirkt. In Ansätzen kommt diese Doppelwirkung als nicht ununterdrückbarer Placebo-Effekt in vielen Experimenten zum Vorschein. Schade, dass die Inszenierung von Heilungsvorgängen oder die Inszenierung von Geburten nicht wissenschaftlich erforscht wird. Vielleicht sollten die Mediziner in einem ersten Schritt mal ihre Geburtshilfen von Ethnologen erforschen lassen. Schließlich gibt es auch Menschen, die Angst vor Kliniken haben und für die eine Geburt in der Klinik eher eine Gefahr ist.
Dr. Dieter Porth.
Internet-Zitat: Link zur zitierten Webseite: Kontaktlink zu Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. [ Homepage ]
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. meldet - Hausgeburten – erhöhtes Risiko
(Meldunganmerkung der Redaktion der Internet-Zeitung: Hinweis zur Meldung bekommen am 30.11. – angesurft am 2.12.11 – Link zur Meldung beim IDW – auf der Website der Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. war beim AAnsurfen am 2.12.11 die aktuelleste Pressemeldung vom 9.11.2011 (Link zur Pressemeldungs-Übersichtsseite)
Dr. S. Kramarz, Pressereferentin der DGGG - Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. - 30.11.2011 10:55 - LinkErgänzung ♠1vom 30.11.2011
Eine große, soeben veröffentlichte Studie mit fast 65.000 Schwangeren in Großbritannien hat belegt, dass die Hausgeburt mit einem erhöhten Risiko für Mutter und Kind verbunden ist. Sie bestätigt die bekannten Daten aus den Niederlanden und aus Deutschland.
Die Autoren waren angetreten, um zu beweisen, dass die außerklinische Entbindung sicher und risikoarm ist. Stattdessen zeigte sich, dass 45% der Erstgebärenden während der geplanten Hausgeburt in eine Klinik transportiert werden mussten, weil die Hebammen auftretende Komplikationen nicht mehr beherrschen konnten♠2. Schwere Komplikationen wie Hirnschäden, Armlähmungen, Lungenprobleme oder Knochenbrüche des Babys traten bei den Hausgeburten in 9,3 von 1.000 Fällen auf. Nach Entbindungen in der Klinik wurden schwere Komplikationen nur in 5,3 von 1.000 Entbindungen gefunden.
Die Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Prof. Dr. Klaus Friese, und des Berufsverbandes der Frauenärzte, Dr. med. Christian Albring, weisen in einer gemeinsamen Stellungnahme der beiden Institutionen darauf hin, dass größtmögliche Sicherheit für Mutter und Kind während der Geburt nur in einer Geburtsklinik gewährt werden kann, in der auf unvorhersehbare Notsituationen sofort und ohne zeitraubenden Transport der Gebärenden mit dem gesamten ärztlich sinnvollen Behandlungsspektrum reagiert werden kann. Zudem ist, so Prof. Friese, in Großbritannien die Müttersterblichkeit dreimal so hoch wie in Deutschland.
Auch in Deutschland muss fast jede zehnte Schwangere, die ihre Entbindung als Hausgeburt begonnen hat, während der Geburt in eine Klinik transportiert werden, weil unvorhergesehene Komplikationen auftreten: Geburtsstillstand, Blutungen, Gefährdung des Kindes durch Sauerstoffmangel und andere. Bei mehr als der Hälfte dieser Frauen muss dann ein Kaiserschnitt vorgenommen oder die Entbindung mit einer Saugglocke oder Zange beendet werden. Die Sterblichkeit von Neugeborenen liegt nach Hausgeburt um etwa ein Drittel höher als nach einer Klinikgeburt bei gleicher Schwangerschaftsdauer.
Ähnlich bedrückende Zahlen sind aus den Niederlanden bekannt, in denen Hausgeburten einen Anteil von etwa 20 % an allen Geburten haben. Hier liegt die Sterblichkeit der Säuglinge nach der Geburt bei Hausgeburten sogar um den Faktor 2,3 höher als bei Klinik-Geburten. Die perinatale Mortalität in den Niederlanden gehört zu den höchsten in ganz Europa.
"Wir sind stolz darauf, werdenden Müttern in Deutschland eine umfassende Schwangerenvorsorge und eine hochwertige klinische Geburtsmedizin bieten zu können", so Friese und Albring. "Diese hohen Standards in Frage zu stellen würde bedeuten, die Sicherheit und die Gesundheit von Mutter und Kind zu gefährden."
Ergänzung vom 30.11.2011
Link zur Publikation der Studie im British Medical Journal:
http://www.bmj.com/content/343/bmj.d7400?tab=metricsListe der redaktionellen Inline-Kommentare
♠1) Weiter unten im Dokument findet sich ein Hinweis auf eine PDF-Datei mit dem Titel
" Anhang: Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF) zur Sicherheit bei Hausgeburten" – Link zur PDF-Datei
http://idw-online.de/de/attachmentdata12506.pdf<h1 class="head">
</h1>Die PDF-Datei verdeutlicht, dass die Pressemeldung gemeinsam mit dem Berufsverband der Frauenärzte e.V. in München herausgegeben wurde.♠2) Dieser Hinweis ist interessant. Es stellt sich die Frage, ob hier ein gesundheitliche oder mentale Komplikationen vorlagen. Schließlich trat dies Phänomen im wesentlichen bei Erstgebärenden auf.
Vielleicht ist die psychologische Ausbildung der Hebammen einfach nur zu schlecht, weil die Medizin die psychologische Dimension der Geburt einfach nicht richtig verstanden hat
Welchen Anteil haben Suggestionen am Erfolg einer Geburt. Bei einer Hausgeburt sind die Settings für Suggestionen schlechter als in der Klinik.
Die Folgerung, dass die Hebammen die Komplikationen nicht beherrschen konnten, ist angesichts der Zahlen sicher richtig. Aber was ist die Ursache, dass die Phänomen hauptsächlich bei Erstgebärenden auftritt. Ist es ein körperliches oder eher ein psychologisches Problem?
Oder anders gefragt: wie muss eine gute Hebamme die Geburt inszenieren, um sie komplikationsfrei und schonend für Frau und Kind zu gestalten.
Dazu sagt diese Meldung leider wenig und die statistischen Rohdaten lassen befürchten, dass die heutige Medizin die Geburt auf einen physiologischen Vorgang reduziert hat.
Könnte die Medizin besser sein, wenn sie bei Krankheiten auch die Wirkung von Suggestionen und psychologischen Momenten mit einbauen würde.
Eine Geburt muss inszeniert werden, wenn man die Risiken einer panischen Mutter vermeiden will. Aber eigentlich muss jeder Heilungsprozess inszeniert werden – gute Arzte und Hebammen können das, schlechte nicht.
Dr. Dieter Porth
Leserbriefe / Kommentare zur Meldung
Leserbriefe können anonym und ohne Angabe einer Emailadresse geschrieben werden. Die IP-Nr des Schreiber wird registriert. Die Redaktion behält sich vor, rassistische, sexistische, gewaltverherrlichende oder auch beleidigende bzw. Ehr-verletzende Leserbriefe zu löschen.
- Ende der Leserbriefe
Themenlinks
Ältere Themenmeldung | Neuere Themenmeldung |
---|---|
Berlin 29.11.2011 Media-Control |
Berlin 06.12.2011 Media-Control |
Gesundheit 24.11.2011 Backtipp |
Gesundheit 15.12.2011 Frisörregelung |
Hochschule 29.11.2011 Hörsaalkino |
Hochschule 05.12.2011 ThOP |
Alltag 02.12.2011 Geldeintreiber |
Alltag 03.12.2011 Brandanschlag |
erzählen 01.12.2011 Hitartikel |
erzählen 03.12.2011 Brandanschlag |
Nachrichtenticker und Querverweise
Ticker | |
---|---|
Ältere Nachricht | |
Menschenfeindlich 02.12.2011 Mit einer Luftballon-Aktion will das Projekt Roma Centar e.V in Göttingen am 7.12.11 auf die Unmenschlichkeiten der Abschiebungen hinweisen. Die Aktion ist Teil einer bundesweiten Kampagne mit Aktionen in fünfundzwanzig Städen. Zum Beispiel soll am 7.12. eine Familie aus Castrup-Brauxel abgeschoben werden, die schon seit 23 Jahren mit ihren fünf Kindern in Deutschland lebt. Anlass für die konzertierte Aktion ist die Innenministerkonferenz am 8. + 9.12.11 in Potsdam. Kreisfusion 02.12.2011 Die Kreistagsfraktion der Linken kritisiert das Tempo, mit der die Grünen und die SPD die Kreisfusion vorantreiben. Sie weist auf die Gefahren der Bürgerferne einer fusionierten Region hin und sieht durch die Fusion das Problem der Unterfinanzierung der Kommunen nicht gelöst. Die Linke unterstützt daher die Initiative des Bürgerforums, die einen Bürgerentscheid zur Kreisfusion haben wollen. Geldeintreiber 02.12.2011 In zwei Meldung beschäftigte sich die Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V. mit dem Thema "Abzocke durch Inkasso Unternehmen". Sie fordert endlich Regeln, die den Bürger vor den Halsabschneidern aus dem Gewerbe schützen. Insbesondere weist die Verbraucherzentrale darauf hin, dass die Bürger aus Angst oft auch bei unberechtigten Forderungen zahlen. Sie fordert unter anderem endlich eine schlagkräftige Finanzaufsicht, klare Gebührenordnungen und deftige Strafen für Inkasso-Abzocker. In der Meldung wird eine Hitliste der schwarzen Schafe unter den Inkasso-Unternehmen angegeben. In einer zweiten Meldung zeigt die niedersächsische Verbraucherzentrale auf, mit welch dreist-agressiven Methoden die Bürger manchmal schon bedrängt werden. Staatspleitenkrise 02.12.2011 Die Grünen kündigen eine Diskussionsveranstaltung mit Jürgen Trittin an. Nach einem kurzen Impulsreferat möchte der Politiker anschließend mit den Menschen diskutieren. Die Veranstaltung findet am 8.12.11 um 20 Uhr im Grünen Zentrum statt und hat den Titel "Euro-Krise - Können Schirme retten?" Nikolaus-Überraschung 02.12.2011 Die Hauptarbeiten im Bereich der Kreuzung Jüdenstraße/Theaterstraße in der Innenstadt sind abgeschlossen. Vraussichtlich am 6. Dezember kann die Umleitung über die Oberer Karspüle für die Busse aufgehoben werden. Im Bereich der Straßenränder werden noch Restarbeiten auszuführen sein. Als endgültiger Fertigstellungstermin wird der Spätsommer 2012 angegeben. In der Meldung heißt es, dass die Gestaltung der Straße und des Straßenraumes deutlich aufgewertet und die Aufenthaltsqualität erheblich verbessert werden konnte. Hitartikel 01.12.2011 In der Woche vom 21.11. bis 27.11.11 hatten die Tpü / der 7-Tage-Artikel folgende Schlagzeilen. 1) 'Bisher geringe Rücklaufquote bei Befragung', 2) 'So. 11:00 & Mo. 10:00 – Aufführung von "die Regentrude"', 3) 'Parolen von Schmierlinken auf Grabsteinen', 4) 'Linke Göttingen protestiert gegen Abschiebung von Familie S.', 5) 'ab dem 24.11. - Kunstgalerie auf dem Friedhof', 6) 'Kulturausschuss: Vorrat von Frauennamen für neue Straße' und 7)'Do. 20:15 – die Doku "Pollock"'. | |
Neuere Nachricht | |
ThOP 05.12.2011 Das Theater im OP an der Uni Göttingen präsentiert in der Woche vom 8.12. bis 14.12.11 an jedem Tag eine Aufführung. Am Montag- und Donnerstagabend ist die Lesung mit dem Titel "Das Gänsehaut-Liesel" zu erleben. An den übrigen fünf Tagen wird das Stück "Alles Liebe" aufgeführt. Theater der Nacht 05.12.2011 Das Northeimer „Theater der Nacht“ präsentiert am Wochenende um den 10. Dezember 2011 herum einmal die Kooperationsveranstaltung mit der Northeimer Touristi-Info "Himmlische Reise mit Hindernissen" und das Figurentheatermärchen "der Vogelkopp". Für den Vogelkopp gibt es am Samstag eine Aufführung am Nachmittag und eine am Abend. IT-Leute 05.12.2011 Die Bitkom, der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V., weist auf 10.000 offene Stellen bei Firmen hin, die sie bei ihrer selbst Aktion "50 x 50" ermittelten. In der Aktion haben sie einundfünfzig Unternehmen aufgelistet, die jeweils mehr als fünfzig freie Stellen im IT-Bereich anbieten. Gemäß eine Umfrage aus dem September beläuft sich in der gesamten Wirtschaft die Zahl der offenen IT-Stellen derzeit auf zirka 38.000. Premiere 05.12.2011 Am 3.12. wurde vor vollem Haus die Premiere vom Stück "Der Boss vom Ganzen" aufgeführt. Im der kurzweiligen Komödie geht es vordergründig um den Verkauf eines Unternehmens. Hintergründig fragt das Stück mit einem satirischen Augenzwinkern, ob nicht der Boss alle anderen im Unternehmen in ihrem Rollenverhalten manipuliert. Das Stück ist von viel Situationskomik und von glaubwürdigen Überzeichnungen geprägt. Ich kann das Stück jedem empfehlen, der einen vergnüglichen Abend erleben möchte. Dr. Dieter Porth Brandanschlag 03.12.2011 Die Göttinger Polizei meldete, dass in der Nacht vom 2.12. auf den 3.12.11 ein Brandanschlag vorm Amtsgericht verübt wurde. Wegen der Kritik zur Abschiebepraxis in Deutschland und zu den NPD-Morden auf einer Paraole neben dem Brandherd wird der Anschlag der linken Szene zugeordnet. Die Polizei bittet Zeugen um sachdienliche Hinweise. |