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Vergrämung
Grüne: Stadt schwächt Attraktivität der Innenstadt für den Handel

11.03.2009 Mit der Umgestaltung der Göttinger Innenstadt geht ein Rückbau der Parkplätze für Fahrräder in der Innenstadt einher. Die Ratsfraktion der Grünen kritisiert dies Vorgehen der Stadt als schleichende Vergrämung der Fahrradfahrer aus der Innenstadt. Zwischen den Zeilen wirft die Grünen der Stadt eine schleichende wirtschaftliche Schwächung der Attraktivität der Innenstadt für den Handel vor.
[Alle Plänen zur Umgestaltung Innenstadt enthielten keine Fahrradständer, wie eine frühere Meldung zeigt. Ist in Göttingen Prestige wichtiger als Wirtschaftlichkeit und Masshalten? Dr. Dieter Porth]

 
Emailnachricht: Kontaktlink zu Ratsfraktion der Grünen [ Homepage ] (- Jürgen Bartz)
 

Göttinger Ratsfraktion der Grünen: - Vergrämung der Radfahrer in der Innenstadt geht weiter

Die Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN erneuert ihre Kritik an der schleichende Vergrämung des Radverkehrs in der Göttinger Innenstadt. "Wenn die Verwaltung die Innenstadt für Radfahrer immer unattraktiver machen will, muss sie einfach so weitermachen", mit diesen sarkastischen Worten kommentiert der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion die Demontage zahlreicher Metallringe, die bislang dem Schutz der Innenstadtbäume dienten und von Radfahrern gerne als Stellplätze genutzt wurden (belegt auch durch eine Studie des BUND).
Entgegen ihrem politischen Auftrag tut die Stadt nichts, um das Angebot an Stellplätzen und die labyrinthische Wegeführung für Fahrräder in der Innenstadt zu verbessern, kritisiert Holefleisch. Stattdessen baut sie vorhandene Stellplätze ab und meint bei der Neugestaltung von Straßen sogar vollständig auf Abstellmöglichkeiten in der Fußgängerzone verzichten zu können. "Das ist altbackene Autofahrerpolitik", so Holefleisch. "Fehlt nur noch, dass nach Abbau der Radstellplätze Bußgelder gegen das zunehmende wilde Fahrradparken gefordert werden."
Wie fehlgeleitet dieses Verwaltungshandeln ist, offenbart sich beim Blick auf die übergeordneten Ziele: Die Ratspolitik verfolgt strebt seit Jahren an, den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen (Modal-Split) deutlich zu erhöhen (festgeschrieben im Verkehrsentwicklungsplan) und den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 drastisch zu verringern (Beitritt zum Klimabündnis). Diese politischen Ziele scheinen für Göttingens Verkehrsplaner keine Rolle zu spielen. "Es dürfte jedem einleuchten, dass die Verwaltung den Autoverkehr fördert, wenn sie das Radfahren systematisch unattraktiv macht." Mit ihrem Verhalten trägt sie bewusst dazu bei, dass wir an unseren erklärten verkehrs- und klimapolitischen Zielen meilenweit vorbeisegeln. "Man könnte meinen, dass sich die Verwaltung schon drauf freut, die Platanen in der Innenstadt bald gegen Orangenbäumchen austauschen zu können." Die GRÜNEN werden daher in den kommenden Wochen mit Anträgen und Anfragen darauf drängen, dass die politischen Ziele des Rates von der Verwaltung als Querschnittsaufgabe endlich ernst genommen werden.
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Zu der Pressemeldung kam ein Nachsatz, wonach einige Leser der Presse den Begriff Vergrämung nicht kannten. http://de.wikipedia.org/wiki/Vergr%C3%A4mung
Die Definition sei hier von Wikipedia sei an dieser Stelle zitiert besonders der Schluss ist interessant.
"Vergrämung bzw. Vergrämen (aus der Jägersprache, Wortherkunft von Gram: ursprüngliche Bedeutung "Groll", heute eher "Sorge") bezeichnet das dauerhafte Vertreiben (Verscheuchen) oder Fernhalten von Wild ♠ 1– entweder unfreiwillig (z. B. durch Lärmen oder weiße Kleidung im Revier) oder als gewollte, möglichst nichttödliche Methode, um Wildtiere zu einer entsprechenden Verhaltensänderung zu bewegen. Vor allem Kormorane, Tauben, Marder, Maulwürfe und Wildkatzen werden gezielt vergrämt. Dabei spielt das Ausnutzen angeborener Verhaltensweisen zur Umwelt-neutralen Beeinflussung der anvisierten Wildtiere, z. B. durch Vortäuschen natürlicher Feinde, eine zunehmende Rolle.
Eine analoge Bedeutung hat Vergrämen in der Bekämpfung von Ungeziefer und Schädlingen erhalten.
Neuerdings wird im Zuge der Diskussion um die Gestaltung des Ausländerrechts auch davon gesprochen, unerwünschte Einwanderer seien zu "vergrämen".

Liste der redaktionellen Inline-Kommentare

♠ 1) Anmerkung: Da mit Vergrämen das nachhaltige Vertreiben der Radfahrer aus der Innenstadt gemeint ist, enthält Die meldung den Vorwurf, dass die Stadt potentielle Kunden aus der Innenstadt vertreiben will und somit den Wirtschaftsstandort Innenstadt nachhaltig schwächen will.
Dr. Dieter Porth

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[Die Redaktion unterstützt die Aktion gern mit einer Vorher-Nachher Galerie im Internet, wenn die freiwilligen Helfer digitale Fotos zur Verfügung stellen. Dr. Dieter Porth
Langzeitmeldung der Redaktion.]

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[Die Ampel am Geismar Tor könnte auf der Ecke der Volksbank für Radfahrer gern mal mit einem grünen Pfeil ausgestattet werden. In der Verkehrsführung dient die Ampel mehr dem Abkassieren als der Verkehrssicherheit. Dr. Dieter Porth]

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