Meldung gesetzt von ~ Dr. Dieter Porth
---
<<< Vorheriges
---
>>> Zukünftiges
--- Weitere Links unter Ticker, Historie oder Startseite
Themenlisten: ~
berichten ~
erzählen ~
Politik ~
Alltag ~
Wirtschaft ~
Northeimer Land ~
Göttinger Land ~
Göttingen ~
Arbeitnehmerwiderstand ~
Bookmark setzen -
⇐ Gewerkschaftsarbeit
Eindrücke vom Unterstützertreffen für Netto-Beschäftigte und deren Resolution
22.07.2012 Der gewerkschaftliche Kampf der Netto-Beschäftigten geht jetzt schon über ein Jahr. In dieser Zeit schloss Netto Markendiscount vier Filialen in Göttingen. Seitens verdi und seitens der Unterstützer wird unterstellt, dass der Konzern durch diese Schließungen Unsicherheit und Angst erzeugen will, um das beginnende gewerkschaftliche Engagement seiner Mitarbeiter zu demotivieren. Um den Beschäftigten den Rücken zu stärken, wurde am 22.7.12 in der Region Göttingen ein Unterstützertreffen für die Netto-Beschäftigten organisiert. Auf dem Treffen wurde auch eine Resolution verabschiedet. Darin wird unter anderem die Einhalt der Arbeitschutzgesetze und die Wiedereröffnung der gerade geschlossenen Filialen gefordert.
Reporterbericht: Kontaktlink zu Redaktion buergerstimmen.de [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)
Die Redaktion der Internet-Zeitung – Impressionen vom Netto-Beschäftigten Unterstützertreffen
(Eigenbericht vom 23.7.12)
Am 22.7.12 ab 11:00 fand in den Räumen von Ver.di Göttingen das sogenannte Unterstützertreffen für die Netto-Beschäftigten und die ver.di-Vertrauensleute statt. Insgesamt kamen nach eigener Zählung 64 Personen♠1. Die Atmosphäre war kämpferisch, wie zum Beispiel die von den verdi-Senioren in die Resolution eingebrachte Forderung nach der Wiedereröffnung gerade geschlossener Filialen♠2 zeigt.
Neben zahlreichen den Vertrauensleuten und vielen Beschäftigten von Netto kamen viele Paten, Politiker und weitere Unterstützer. Die Beschäftigten selbst kamen nicht nur aus Göttingen und Bovenden sondern auch aus der Region. Neben einfachen Angestellten kam auch ein Marktleiter zu der Veranstaltung. Er will sich zukünftig für seine Mitarbeiter engagieren. Er war sich dabei bewusst, dass er deshalb auf der schwarzen Liste bei Netto stehen könnte.
Zu den Unterstützern gehörten zum Beispiel Beschäftigte von einem EDEKA-Center aus Bad Gandersheim oder die kämpferische Seniorengruppe von verdi. Auch Vertreter vom SDAJ, von der kommunistischen DKP und vom regionalen CDA (Christlich Deomkratische Arbeitnehmerschaft – CDU-zugehörig) waren unter den Unterstützern. Auch hatten die ver.di-Sektionen aus Duisburg und Essen jeweils einen Vertreter geschickt. Angesichts der großen Präsenz von Netto-Markendiscount in Nordrhein-Westfahlen organisiert sich auch dort langsam Widerstand gegen die unzumutbaren Arbeitsbedingungen.
Als höherrangige Politiker sind mir Herbert Behrens (Bundestagsabgeordneter der Linken), Jutta Krellmann (Bundestagsabgeordnete der Linken), Holger Welskop (Göttinger Bundestagskandidat der CDU, Ratsherr im Göttinger Stadtrat und Stadtverbandsvorsitzender), Patrick Humke (Landtagsabgeordneter der Linken), Frauke Heiligenstadt (Landtagsabgeordnete der SPD aus Northeim) aufgefallen. Weiter zählte Renate Krenz als Göttinger Kreistagsabgeordnete der SPD zu den Unterstützern. Die Grünen waren unter anderem durch Ulrich Holefleisch (Ratsherr im Göttinger Stadtrat) und einige Vorstandsmitglieder vertreten♠3. Ein FDP-Vertreter oder ein Vertreter der Piraten ist mir nicht aufgefallen.
Nach einer Vorstellungsrunde wurde ein kurzer Überblick über den bisherigen Ablauf der Auseinandersetzungen mit Netto gegeben. Anschließend wurden einige aktuelle Erfahrungen geschildert. Zum Beispiel schilderte eine Mitarbeiterin, dass sie auch eine andere Filiale versetzt wurde und noch am gleichen Tag mit einer Revision konfrontiert wurde. Dabei wurden ihr dann Vorhaltungen gemacht, dass sie die Bons aus den Pfandflaschenautomaten nicht korrekt abgerechnet hätte. In ihrer vorherigen Filiale gab es keine solchen Automaten. Dies ist nach meinem Verständnis eine ziemlich offensichtliche Form des Mobbens. Wie kann ich von einem Mitarbeiter ohne große Einarbeitungszeit sofort perfekte Arbeit erwarten, wenn der vorher nur auf einer anderen Filiale unter anderen Bedingungen gearbeitet hat. Diese Geschichte zeigt exemplarisch, welcher Stil derzeit das Arbeitsklima bei Netto in der Region Göttingen bestimmt. Auf der Versammlung wurde auch gesagt, dass im vertraulichen Gespräch von den Chefs zum Mobben gegen verdi-Vertrauensleute aufgerufen worden sein soll (Gerücht?!?).
Auf der Versammlung hieß es auch, dass für die ehemalige Filiale in Geismar der Mietvertrag noch ein Jahr besteht. Netto soll allein dieser Leerstand mehr als hunderttausend Euro kosten. Ob diese Angabe den Tatsachen entspricht, kann ich nicht nachprüfen. Angesichts der handstreichartigen Schließung erscheint mir die Aussage aber nicht unplausibel. Auch das Argument von der mangelhaften Unterstutzung durch die Stadt Göttingen wurde entkräftet. Es hieß, dass Netto vor der Schließung eine Erweiterung der Filiale im Rosdorfer Weg geplant hätte. Netto wollte die Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter erweitern. Die Stadt wolle einer Erweiterung von 700 Quadratmetern auf jeden Fall zustimmen.
Obwohl eine Vertreterin des Betriebsrates anwesend war, wurde auf der Versammlung ziemlich deutlich zum Ausdruck gebracht, dass fast der gesamte Betriebsrat auf der Lohnliste des Konzerns stehen könnte. Auch der Ehemann der anwesenden Betriebsrätin plauderte einwenig aus dem Nähkästchen und machte klar, unter welchem Druck seine Frau derzeit steht. Es wurde zum Beispiel darauf hingewiesen, dass der Betriebsrat das Recht auf neun Freistellungen hätte, er aber nur fünfe nutzt. Weiter wurde darauf hingewiesen, dass jährlich vier Betriebsversammlungen abzuhalten wären. Aber selbst das Verschicken der Einladung macht anscheinend Probleme. Mich hat es gewundert, dass die Resolution den Betriebsrat nicht zum Rücktritt aufforderte, um den Weg für Neuwahlen freizumachen.
Es gab aber auch etwas Positives zu hören. Der EDEKA-Chef, also quasi der Konzern-Chef vom Chef des Netto-Konzerns, soll gesagt haben, dass es in nächster Zeit keine weiteren Schließungen in Göttingen (und Region?) geben wird. Die Filiale in der Königsallee soll erhalten bleiben. Weiterhin ist man optimistisch, das die kommende nicht-öffentliche Teilbetriebsversammlung am Ende August einige Fortschritte bringen könnte.
Grundsätzlich waren sich alle sicher, dass die Arbeitnehmer aus diesem gewerkschaftlichen Kampf um die Einhaltung der Rechte gestärkt hervorgehen werde.
Dr. Dieter Porth – 22.7.12
Fotoimpressionen
(Fotos von Dr. Dieter Porth am 22.7.12)
2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt) Die Unterstützer der Netto-Beschäftigten diskutiert über ihre Forderungen an Netto beim Treffen am 22.7.12
2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt) Zum Abschluss der Veranstaltung versicherte sich alle beim Gruppenfoto, dass jeder für die Einhaltung der Rechte kämpfen wird
2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt) Rückblick am 22.7.12 auf früheren Netto-Aktionen, mit denen der Konzern gegen gewerkschaftliches Engagement vorging - Panoramakondesat
---
Die Gewerkschaft Ver.di-Südniedersachsen meldet – Meldungen rund um das Unterstützertreffen für die Netto-Beschäftigten und die ver.di-Vertreauensleute
(Email vom 23.7.12)
Die Pressemeldung - Konferenz unterstützt Netto-Beschäftigte – Unternehmen soll Unsicherheit beenden – bundesweiter blog gestartet
Göttingen, 22. Juli 2012 - Bundestags-und Landtagsabgeordnete sowie Vertreter/innen aus Gewerkschaften und Zivilgesellschaft nahmen am Sonntag, dem 22. Juli, an der Solidaritätskonferenz der Gewerkschaft ver.di für die Netto-Beschäftigten im RaumSüdniedersachsen teil. ver.di hatte zu der Konferenz eingeladen, nachdem die EDEKA-Tochter Netto in Göttingen kürzlich über Nacht vier Filialen geschlossen hatte.
Die Beteiligten zeigten sich empört über das Vorgehen von Netto. "Das Unternehmen hat die Beschäftigten vorher nicht über seine Pläne informiert. Diese Schließungen von heute auf morgen schaffen große Unsicherheit. So kann man mit den Beschäftigten nicht umspringen", erklärte Holger Welskop♠4, CDU Stadtverbandsvorsitzende aus Göttingen In einer gemeinsamen Resolution äußerten die Teilnehmer der Konferenz den Verdacht, dass die Schließungen eine Reaktion auf gewerkschaftlichen Aktivitäten der letzten Monate sein können, wie zum Beispiel die Wahl der bundesweit ersten Vertrauensleute im Discounterbereich. Die Konferenzteilnehmer warnten Netto davor, das Grundrecht auf Koalitionsfreiheit einzuschränken. "Die plötzlichen Schließungen der Netto-Filialen erfolgten unter Missachtung der Informationsrechte des Betriebsrats, die im Betriebsverfassungsgesetz verankert sind. Der Verdacht liegt nahe, dass es da einen Zusammenhang gibt. Ich kann Netto nur raten, jetzt alles zu tun, um diesen Verdacht aus der Welt zu schaffen", sagte Herbert Behrends, MdB der Partei Die Linke.
In der Resolution forderte die Konferenz konkrete Zusagen von Netto, um die Unsicherheit unter den Beschäftigten zu beenden, so unter anderem
Außerdem solle Netto sich zum Grundrecht auf Koalitionsfreiheit bekennen und ein deutliches Bekenntnis zur legitimen gewerkschaftlicher Präsenz im Unternehmen ablegen. Die Konferenz forderte die Netto-Geschäftsleitung und den Betriebsrat bis zum 6. August 2012 zur Aufnahme von lösungsorientierten Verhandlungen unter Beteiligung von ver.di, den Vertrauensleuten und einer Ombudsfrau aus dem Kreis der Unterstützer auf.
- Keine Kündigungen und kein Auslaufenlassen von befristeten Verträgen. Alle bleiben an Bord.
- Einhaltung der Arbeitsschutzgesetze und Tarifverträge
- Keine erzwungenen "Minusstunden": alle Beschäftigten haben ein Recht darauf, ihre arbeitsvertraglichen Stunden auch arbeiten zu dürfen.
- Bei Versetzungen müssen die sozialen Belange der Beschäftigten (z.B. Wohnortnähe) höchste Priorität haben.
- Vernünftige Ausbildungsbedingungen für Azubis, Einhaltung des Berufsbildungsgesetzes.
Um die Forderung der ver.di-Aktiven und der Unterstützer bei Netto öffentlich bekannt zu machen, wird heute um 20 Uhr ein bundesweiter blog unter dem Namen www.neulich-bei-netto.de gestartet.
Der blog bietet Gelegenheit, die Netto-Beschäftigten in ihrem Engagement direkt zu unterstützen. Über sechzig Personen zeigen bereits online für die Netto-Aktiven Gesicht, darunter die Bundestagsabgeordneten Jürgen Trittin (Grüne), Hubertus Heil (SPD), Thomas Oppermann (SPD) sowie Jutta Krellmann (Linke).
Die Resolution des Unterstützertreffens - Resolution der Unterstützungskonferenz für die Netto-KollegInnen in der Region Südniedersachsen am 22. Juli 2012:
(gleiche Email wie Pressemitteilung)
Seit Anfang Juni 2012 hat die EDEKA-Tochter Netto Markendiscount in Göttingen vier Filialen überfallartig geschlossen. Die betroffenen KollegInnen wurden erst am Tag der Schließung über die Pläne informiert. Die Netto-Geschäftsleitung hat bewusst nicht das Gespräch mit den KollegInnen gesucht, um frühzeitig gemeinsam Lösungen für mögliche Versetzungen zu finden.
Das Betriebsratsgremium (BR) wurde über die anstehenden Versetzungen nicht rechtzeitig informiert. Die zwingend notwendige Zustimmung des BR zu den Versetzungen im Vorfeld wurde nicht eingeholt (§99 Betriebsverfassungsgesetz). Damit hat Netto zentrale Verpflichtungen des Betriebsverfassungsgesetzes missachtet.
In den letzten Monaten waren die Netto-KollegInnen in der Region Göttingen öffentlich gewerkschaftlich aktiv. Acht KollegInnen haben sich zu den bundesweit ersten Vertrauensleuten im Discounterbereich wählen lassen. Das Vorgehen von Netto in Göttingen legt für uns den Verdacht nahe, dass das Unternehmen die Schließungen und Versetzungen nutzt, um alle KollegInnen bei Netto einzuschüchtern. Netto würde damit das Grundrecht auf Koalitionsfreiheit (Grundgesetz Art. 9, Abs. 3) verletzen.
Bei den derzeitigen "überfüllten" Filialen wird früher oder später die Relation Personalkosten/Umsatz nicht mehr stimmen und es wird zu Versetzungen kommen.
Wir erwarten von Netto in den kommenden Wochen konkrete Schritte, um die durch das Unternehmen erzeugte Unsicherheit zu beenden. Nach den Zusagen des EDEKA-Managements, keine weiteren Filialen mehr in Göttingen zu schließen fordern wir nun:
Wir unterstützen das Anliegen der Beschäftigten der EDEKA Tochter Netto und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, dass das Arbeitszeitgesetz und das Arbeitsschutzgesetz auch für alle Beschäftigten dieses Unternehmens uneingeschränkt zu gelten haben.
Wir verurteilen das gegen die Interessen der Beschäftigten und der Kundinnen und Kunden gerichtete Vorgehen der NETTO Geschäftsleitung, Märkte überraschend von einem Tag auf den anderen zu schließen. Das grundgesetzlich garantierte Recht auf die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft (Koalitionsfreiheit) muss verteidigt werden.
Wir fordern die NETTO Geschäftsleitung auf, sich mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di konstruktiv und lösungsorientiert mit der Zielsetzung der Behebung der Mängel bei den Arbeitsbedingungen und dem Erhalt der Arbeitsplätze zu verständigen.
Wir fordern die Geschäftsleitung der EDEKA-Tochter NETTO zu Gesprächen mit der Stadt Göttingen und den anderen Kommunen auf, mit dem Ziel, die Region als Standort für die NETTO Märkte zu erhalten und die geschlossenen Filialen wieder zu öffnen.
Für die Beschäftigten im gesamten Aktivitätsgebiet der Vertrauensleute in Südniedersachsen fordern wir:
Zu diesen Punkten fordern wir die Netto Geschäftsleitung und den Betriebsrat bis zum 6. August 2012 zur Aufnahme von lösungsorientierten Verhandlungen auf unter Beteiligung von ver.di, den Vertrauensleuten und eine Ombudsperson aus dem Kreis der Pat/innen der ver.di Aktiven.
- Keine Kündigungen und kein Auslaufenlassen von befristeten Verträgen. Alle bleiben an Bord.
- Keine erzwungenen "Minusstunden": alle Beschäftigten haben ein Recht darauf, ihre arbeitsvertraglichen Stunden auch arbeiten zu dürfen.
- Bei Versetzungen müssen die sozialen Belange der Beschäftigten (z.B. Wohnortnähe) höchste Priorität haben.
- Vernünftige Ausbildungsbedingungen für Azubis, Einhaltung des Berufsbildungsgesetzes.
- Ein deutliches, öffentliches und unternehmensinternes Bekenntnis zur Legitimität gewerkschaftlicher Präsenz im Unternehmen. Alle Führungsebenen von Netto werden angewiesen die Organisierungsbemühungen der ver.di KollegInnen nicht zu behindern und Einschüchterung und Nachrede aktiver und zukünftiger ver.di-KollegInnen zu unterlassen.
Liste der redaktionellen Inline-Kommentare
♠1) Zählfehler von plus minus fünf .♠2) Die Schließung der vier Filialen durch die Edeka-Tochter betraf den Süden von Göttingen und hat eine Nachversorgungswüste hinterlassen. Für die Anwohner zeigt sich, hier, welche Nachteile mit große Konzerne verbunden sind. Die Kollateralschäden das Krieges von Netto gegen die Gewerkschaft haben in der Südstadt auch viele ältere, nicht mehr so mobile Menschen zu tragen, die sicher im Gedanken den Managern von Netto mal den Hintern versohlen würden. Ein Oligopolist wie Netto Marken-Discount hat auch schließlich eine soziale Verantwortung.
Dr. Dieter Porth♠3) Ich hoffe, dass ich jetzt nicht einen Amtsträger übersehen habe.♠4) Holger Welskop ist auch der Kandidat der CDU-Göttingen für die Bundestagswahl 2013.
Dr. Deiter Porth
Leserbriefe / Kommentare zur Meldung
Leserbriefe können anonym und ohne Angabe einer Emailadresse geschrieben werden. Die IP-Nr des Schreiber wird registriert. Die Redaktion behält sich vor, rassistische, sexistische, gewaltverherrlichende oder auch beleidigende bzw. Ehr-verletzende Leserbriefe zu löschen.
- Ende der Leserbriefe
Themenlinks
Nachrichtenticker und Querverweise
Ticker | Querverweise |
---|---|
Ältere Nachricht | Früheres |
Verwertung 22.07.2012 Bioalkohol wird häufig aus Nahrungsmitteln wie Mais oder Zuckerrohr gewonnen und steht deshalb in der Kritik. Kürzlich hat die Ministerin des Bundesministeriums für Forschung und Bildung eine Pilotanlage im bayrischen Straubing eingeweiht, welche auch Stroh in Bioalkohol umwandeln kann. Laut Meldung soll das Stroh der europäischen Union zirka 30% des benötigten europäischen Benzinbedarfs decken können. Synthetisches Essen 22.07.2012 In ihrem Newsletter 7/2012 beklagt die Stiftung Kindergesundheit, dass in Deutschland nach dem ersten Monat nur noch 60% aller Babys gestillt werden. Dabei ist die Muttermilch das ideale Nahrungsmittel für Babys. Stattdessen bekommen die Babys industriell hergestellte Säuglingsmilch. In Zum Beispiel n den USA müssen solche Nahrungsmittel vor der Markteinführung durch eine unabhängige Stelle geprüft werden. In Deutschland ist dies leider nicht so, wird beklagt. Es werden unter anderem Fehler bei deutschen und amerikanischen Herstellern genannt, bei welchen Säuglinge wegen fehlerhafter Rezepturen dauerhaft geschädigt wurden. Die Stiftung Kindergesundheit fordert deshalb eine unabhängige Zulassung und Qualitätskontrolle für industriell hergestellte Säuglingsnahrung. Hungerfolgen 21.07.2012 Als 2010 Russland eine Missernte einfuhr, da erhoben 2011 sich die arabischen Völker. Auch die französische Revolution im achtzehnten Jahrhundert hatte seine Ursache im Hunger der Menschen. Angesichts der Dürre in den USA in diesem Jahr ist es wahrscheinlich, dass es zu verschiedenen Hungerrevolutionen und Hungerkriegen auf der Welt kommen wird. Wie sicher sind wir noch in Deutschland? Lebertransplantationen 21.07.2012 Anlässlich der Unregelmäßigkeiten bei einer Transplantation unternahm die Bundesärztekammer stichprobenartige Überprüfungen und stellt weitere Unregelmäßigkeiten fest. Darüber wurde die Universitätsmedizin Ende Juni informiert. Parallel zu den staatsanwaltlichen Untersuchungen, die das Universitätsklinikum unterstützt und die einen ehemaligen Transplantationschirurgen betreffen, wurde eine externe Gutachterkommission einberufen. Diese Kommission soll überlegen, wie Unregelmäßigkeiten zukünftig unterbunden werden können. Proteste 20.07.2012 In einer Pressemeldung verdeutlicht der Göttinger Verein Kreuzberg on KulTour, der in Göttingen zahlreiche Konzerte organisiert, die Wichtigkeit der Proteste gegen die geplanten GEMA Gebühren. Dabei wird darauf hingewiesen, dass schon eine viertel Million Menschen die Petition von Kultur-retten.de unterzeichnet haben. Aber auch die Computerbranche leidet unter den Forderungen der Verwertungsgesellschaften, wie die folgende Pressemeldung zeigt. Durch die Forderungen der Verwertungsgesellschaften werden sich USB-Sticks um bis 2€ und Festplatten um bis zu 9€ verteuern. Energieumbau 20.07.2012 Die Kooperative Gesamtschule (KGS) in Gieboldehausen soll in Zukunft mit Bioenergie beheizt werden. Am 3.7. erhielt die Firma Bioenergie Gieboldehausen den Zuschlag für die Lieferung 400 MWh Wärmeenergie pro Jahr. Die Menge entspricht rund 40% des Wärmebedarfs der Schule. der Landkreis ist stolz auf dieses vierte öffentliche Gebäude, welches mit regenerativer Energie versorgt wird. | |
Neuere Nachricht | Späteres |
Neue Schauburg 24.07.2012 Das Kino Neue Schauburg in Northeim zeigt in der Woche vom 26.7. bis 1.8.12 die Animationsfabel "Ice Age 4 - voll verschoben"[2D oder 3D], die Animationserzählung "Der Lorax"[2D oder 3D] und den Batman-Film "The Dark Knight Rises". An ausgewählten Terminen werden die Doku "Marley", der Kinderfilm "Yoko" der Tanzfilm "Streetdance 2"[3D] und die Komödie "Lachsfischen im Jemen" vorgeführt. Krebstherapieforschung 24.07.2012 Forscher beim Deutschen Krebsforschungszentrum forschen an Parvoviren für eine Behandlung von Krebs, weil diese Viren zum Sterben der Krebszellen führen. Den Forschern ist es nun gelungen, den genetischen Code von Parvoviren so zu ändern, so dass sie bevorzugt Krebszellen infizieren. Damit kann die Effektivität der Virentherapie gegen Gehirnkrebs weiter optimiert werden. Deli & Welttheater 24.07.2012 Das Einbecker Kino Deli zeigt in der Woche vom 26.7.12 bis 1.8.12 die prähistorische Animationsfabel "Ice Age 4 - voll verschoben"[3D] und die Animationskomödie "Der Lorax"[3D]. An vereinzelten Terminen werden die Erfolgskomödie "Ziemlich beste Freunde" und der Actionheldenfilm "The Dark Knight Rises" vorgeführt. Letzterer wird täglich auch im Welttheater "The Dark Knight Rises" vorgeführt. Als Filmkunst wird am Montagabend die Erzählung "Take Shelter - Ein Sturm zieht auf" gezeigt. Film-Hitliste 23.07.2012 In den Kino-Charts ist die prähistorische Animationsfabel "Ice Age 4" unangefochten auf Platz 1. Sie hat in drei Wochen schon knapp 4,3 M Zuschauer ins Kino gelockt. Studiengebühren 23.07.2012 Viele junge Niedersachsen ziehen nach Nordrhein-Westfahlen, weil das Bundesland seine Studiengebühren abgeschafft hat. Diese Folgerung zieht die niedersächsische Landes-Asten-Konferenz aus einer aktuell veröffentlichten Studie des dortigen statistischen Landesamtes. Entsprechend fordert das Kollektiv die Abschaffung der Studiengebühren in Niedersachsen. Auch der hochschulpolitische Sprecher der Linken im niedersächsischen Landtag kritisierte die Studiengebühren. Seine Kritik belegt er damit, dass sich 2011/2012 in Nordrhein-Westfahlen ohne doppelten Abiturjahrgang 22% mehr Studenten einschrieben, während der Zuwachs in Niedersachsen trotz des doppelten Abiturjahrgangs nur 19% betrug. |
Podiumsdiskussion 07.09.2012 Für den 3.9.12 hatten die Göttinger Grünen eine Podiumsdiskussion zum Thema Beschäftigung bei Netto organisiert. Laut Meldung kamen weder ein Vertreter von der Industrie & Handelskammer noch von dem Netto-Konzern zu der Veranstaltung. Neben einen grünen Bundes- und eines grünen Landespolitiker saß natürlich auch eine verdi-Vertrauensfrau für Nettomitarbeiter mit auf dem Podium, die Einblicke in die Arbeitskultur bei dem Konzern gab. Im Rahmen der Veranstaltung forderten die mitdiskutierende Grünen Politiker Reformen ein Nachdenken über die Regulierung von Minijobs und Leiharbeit. |