Meldung gesetzt von ~ Dr. Dieter Porth
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Meldung
Ratgeber "Der Energieausweis" bietet eine gute Übersicht für den Laien
Der Ratgeber versucht dem Laien eine Hilfe zu geben, wie der Energieausweis zu interpretieren ist. So wird versucht, eine Beziehung zwischen alltäglichen Handeln und den Angaben & Zahlen des Energiepasses zu verdeutlichen. Die Stärke des Ratgebers liegt in dieser Form der Darstellung. Im Detail wurden zwei kleinere Schwächen festgestellt.
Kurzübersicht
Das ungefähr DIN-A6 Große Taschenbuch "der Energieausweis - was Eigentümer und Mieter wissen müssen" ist in der dritten Auflage im September 2006 erschienen. Das Buch hat 96 Seiten. Es ist in drei inhaltliche Blöcke untergliedert. Der erste Block beschreibt den Aufbau des Energieausweises. Der zweite Block gibt eine kurze Übersicht zu den verschiedenen Aspekten der Wohnphysik gegeben. Der dritte Block ist ein Anhang mit eine Glossar und Adressen zu den verschiedenen Verbraucherzentralen.
Im Text geht es immer wieder darum die Beziehung zwischen dem praktischen Leben und den Angaben im Energieausweis zu erläutern. Dies ist ein guter didaktischer Ansatz, um Laien die Interpretation zu erleichtern. Gleichzeitig wird auf die Grenzen und beschränkte Aussagekraft des Energieausweises hingewiesen Immer wieder wird auf eine gute fachliche Beratung hingewiesen. Bei Hinweisen auf weiterführende Informationen und Beratung verweist der Ratgeber nur auf die Verbraucherzentralen.
An einer Stelle wird auf den Zusammenhang zwischen Lüftung, Raumtemperatur und Schimmel eingegangen. Dies steht zwar in Zusammenhang mit dem Wärmebedarf eines Hauses, aber der Bezug zum Energieausweis ist nicht ganz ersichtlich. Andererseits bietet sich hier an, über die Schimmelstellen die Isolierungen eines Hauses bei der Besichtigung zu analysieren. Entsprechend bietet der Ratgeber hier weitergehende Informationen.
Bewertung:
Der Ratgeber ist gut geschrieben. Er führt den Leser auf wichtige Fragestellungen hin, und sucht dabei an vielen Stellen den Bezug zum Alltag herzustellen. Zwei kleine physikalische Schwächen sind beim Durchsehen aufgefallen.
Schwäche bei der Darstellung der Primärenergie
Ein Fehler betrifft die Physik der Wärmelehre (Thermodynamik). Der Begriff "Primärenergie" wird hier - wahrscheinlich vom Gesetzgeber - in völlig irreführenden Weise verwendet. Den Autoren des Buches ist anzulasten, dass sie den Begriff "Primärenergie" in unterschiedlicher Form verwenden.
Auf Seite 15 unten wird der Begriff wie folgt definiert:
"Die Primärenergie ist die Energiemenge, die uns in Form von Energieträgern wie Gas, Öl, Kohle und Uranreserven oder als erneuerbare Energie in Form von Sonne, Wind, Holz Biogas etc. zur Verfügung steht.. "
Um die Kritik zu verdeutlichen, muss man einwenig mehr ausholen. In dem Energieausweis soll nicht nur die eigentliche Energiebedarf für das Heizen der Räume, für Lüftung, etc. angegeben werden, sondern es soll auch die dafür benötigte Primärenergie angegeben. Mit dem Energieausweis soll das Umweltbewusstsein der Bürger geschult werden. Es soll wahrscheinlich die ideologisch gewollten Energieformen von den ideologisch ungewollten Energieformen abgrenzen, aber an dieser Stelle lässt das Buch einiges offen.
Ein wenig Wärmelehre
Die Wärmelehre sagt, dass bei der Umwandlung von Energieformen keine Energie entstehen kann. Der Physiker spricht von Energieerhaltung oder vom 1. Hauptsatz der Thermodynamik. Im praktischen Fall heißt dies: wenn man mit Holz-Pellets eine Heizung betreibt, kann bestenfalls die Wärme zum Heizen benutzt werden, die beim Brennen frei wird. Diese freiwerdende Verbrennungswärme ist die Primärenergie. Da im Ofen ein Teil der Verbrennungswärme als warme Abgase durch den Schornstein verschwinden, kann nur ein Teil der Verbrennungswärme der Holz-Pellets in den Heizkörper fließen. Diese Wärme aus dem Heizkörper ist die Endenergie.
Um die Vergleichbarkeit von Häuser zu ermöglich, ist im Energiepass die Kennzahl zum Endenergiebedarf als Energiebedarf pro Quadratmeter Wohnfläche und pro Jahr angegeben. Die Einheit ist kWh/m2a. Nun kann man die Wärme mit Strom oder Öl oder Gas oder Holzpellets oder ... erzeugen. Um die Umrechnung zu erleichtern, findet sich auf Seite 16 eine Tabelle mit Primärfaktoren. Damit kann man aus der Endenergie die benötigte Primärenergie berechen. Die Tabelle enthält folgende Werte:
Energieträger |
Primärfaktor |
Strom |
1 |
Heizöl, Erdgas |
1,1 |
Holz-Pellets |
0,2 |
Zu beachten ist der Wert für die Holzpellets mit 0.2: Wenn der Wert stimmt, dann braucht man zur Herstellung von 1kWh Wärme nur Holzpellets mit dem Primärenergieinhalt von 0,2kWh. Das ist physikalischer Unsinn. Wenn Holzpellets mit einem Energieinhalt von 0,2kWh verbrannt werden, entsteht maximal nur heiße Luft mit dem zusätzlichen Energieinhalt von 0,2kWh.. Die unsinnige Angabe in der Tabelle ist kein Tippfhler, denn auf Seite 35 wird mit diesem unsinnigen Wert weiter gearbeitet.. Dort heißt es:
"Ein Beispiel: Wird in einem Gebäude mit einem Primärenergiebedarf von rund 400 kWh/(m2a)Anmerkung: kWh/(m2a) = kilo-Watt Stunden pro (Wohnfläche und Jahr) ein alter Standardkessel gegen einen Pelletkessel (Primärenergiefaktor 0.2) ausgetauscht, so würde der Primärenergiebedarf auf unter 120kWh/(m2a) reduziert. wohlgemerkt: ohne Änderungen an der Gebäudehülle. Zur Beheizung des Gebäudes wird immer noch die gleiche Endenergiebenötigt. Die alleinige Betrachtung der Primärenergie liefert keine Rückschlüsse auf die zu erwartenden Energiekosten. ..."
Anmerkung: Es wurde für die Kritik zu diesem Buch nicht recherchiert, ob der fehlerhafte Wert in der Tabelle der Verordnung oder den Autoren des Buches anzulasten ist. In jedem Fall ist der Umrechnungsfaktor einfach nur falsch.
In diesem Zusammenhang fiel der Redaktion noch eine zweite Unklarheit auf. Im obigen Text wird nichtdeutlich, wie die Autoren von den vorgegebenen Primärenergiebedarf 400 kWh/(m2a) auf den resultierenden Priimäreenergiebedarf von 120 kWh/(m2a) bei einer Holzpellet-Anlage kommen.. Eigentlich hätte man eine einfache Berechnung gemäß: 400 kWh/(m2a) * 0.2 = 80 kWh/(m2a) erwartet oder man hätte eine detaillierte Berechnung erwartet, die den angegeben Wert von 120 kWh/(m2a) herleitet. Unabhängig von dieser Unverständlichkeit muss man feststellen, dass die Autoren das Prinzip mit dem Primärenergiebedarf nur im Ansatz durchdrungen haben. Da die Fragestellungen an vielen Stellen zielführend sind, sollte man diese Inkompetenz nicht überbewerten.
Die Abbildung der Wärmeverluste des Hauses
Porth ©2007 (www/∗) |
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Scan der fehlerbhafteten Abbildung. Da hier Verhältnisbereiche dargestellt werden, müssten sich die jeweils kleinsten Prozentwerte zu weniger als 100% aufsummieren lassen. Dies ist hier nicht der Fall.
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In der Abbildung wird ein Haus gezeigt. Mit Pfeilen und mit in das Bild integrierten Texten wird dargelegt, aus welchen Wegen ein Haus die eingesetzte Primärenergie verliert. Mit der Graphik sollen die Wärmeverluste eines typischen Hauses dargestellt werden.
Verlustweg |
Minimum |
Maximum |
Dach |
15% |
20% |
Heizung |
30% |
35% |
Fenster |
20% |
25% |
Lüftung |
10% |
20% |
Wand |
20% |
25% |
Boden |
5% |
10% |
Summe |
100% |
135% |
Die Summation zeigt, dass schon die Summation der jeweils minimalen Verluste zu einem Wärmeverlust von 100% führt. Dies ist ein Fehler. Für die Summation der unteren Grenzen muss man einen Wert von unter 100% erreichen. Nur so macht die Angabe der Bereiche für die Wärmeverlustanteile einen Sinn.. Dies ist nur ein kleiner Fehler.
Leserbriefe / Kommentare zur Meldung
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Staatsverschuldung Nidersachsens Schulden wachsen 2008 um zusätzlich 550 M€ 20.11.2007 Niedersachsen verschuldet sich weiter. Im Jahr 2008 wird der Schuldenberg um 550 Millionen Euro wachsen. Fritz Güntzler lobt diese Verschuldung als Sparkurs, indem er auf frühere Schuldenaufnahmen verweist.. Weiter er stellt die Aspekte des Haushalts heraus, bei welchen Göttingen Gelder aus Hannover bekommt: Kulturförderung, Sportförderung, Armenförderung.
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