geändert am 14.06.2007 - Version Nr.: 1. 89

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~ Dr. Dieter Porth - Göttingen

Die Fraktion der Grünen fordert mehr Ausbildungsplätze von der Stadt. Insbesondere soll sich die Stadt nach den Vorstellungen von Dagmar Sakowsky um mehr Verbundsausbildungsplätze bemühen. Dabei sollte die Stadt die Kooperation zu kleinen Unternehmen suchen.. [Kommentar: In welchen Bereichen ist eine Ausbildung über Bedarf sinnvoll?]

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Pressemitteilung Kontaktlink zu Ratsfraktion der Grünen [ Homepage ] (- Jürgen Bartz)

[Göttingen - 07.06.07] [Quelle: Email]

Göttinger Ratsfraktion der Grünen: - GRÜNE fordern mehr Engagement bei der Ausbildung von Jugendlichen - Stadt soll mehr Verbundausbildungsplätze schaffen!
"Gerade in Zeiten konjunkturellen Aufschwungs sollte die Verwaltung weiterhin deutlich über Bedarf ausbilden und mehr Engagement bei der Schaffung neuer Verbundausbildungsplätze zeigen", fordert Dagmar Sakowsky, Ratsfrau der GRÜNEN im Personalausschuss. Anlass für ihr Drängen ist der nahende Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1.8.2007. Seit Juni 2004 hat die Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN die Verwaltung gleich zweimal in Ratsanträgen aufgefordert, sich dem Verein ISA (Initiative Südniedersachsen für mehr Ausbildung) anzuschließen, um mit seiner Hilfe zusätzliche Verbundausbildungsplätze zu schaffen. Dabei "teilen" sich zwei oder mehr Betriebe einen Auszubildenden. Mittlerweile lobpreist der Oberbürgermeister Verbundausbildungsplätze als genialen Ansatz während er in der eigenen Verwaltung erst einen einzigen eingerichtet hat - gemeinsam mit der Gemeinde Bovenden im Bereich Wasserwirtschaft. "Ein einziger Verbundausbildungsplatz mag dem OB genügen, für uns ist das eindeutig zu wenig", kritisiert Sakowsky. Zudem habe die Stadt nicht erkannt, dass für stadteigene Gesellschaften auch Betriebe als Verbundpartner in Frage kommen, insbesondere solche, die alleine als Ausbildungsbetrieb zu klein oder zu spezialisiert sind.
Auch mit Blick auf die Ausbildung ausländischer Jugendlicher fordert Sakowsky eine konsequentere Umsetzung der beiden von den GRÜNEN im Rat initiierten Ausbildungsplatzinitiativen aus den Jahren 2004 und 2005: "Mitarbeiter mit Migrationshintergrund sind in der Verwaltung auch deshalb stark unterrepräsentiert, weil sie bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen zu wenig Berücksichtigung finden." Angesichts der oft zitierten "Einstellungshemmnisse" ausländischer Jugendlicher müsse die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen.
Die aktuelle Halbjahresbilanz der Agentur für Arbeit weist für Göttingen einen Anstieg der Ausbildungsstellen bei gleichzeitigem Rückgang der Bewerberzahlen aus. Viele Jugendliche, die in den vergangenen Jahren Warteschleifen gedreht haben, sehen jetzt ihre Chance, trotz der Konkurrenz mit nachrückenden Schulabgängern doch noch einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN fordert die Verwaltung - einen der größten Arbeitgeber Göttingens - auf, ihren Teil dazu beizutragen, dass sich dieser Trend fortsetzt. Sakowsky betont: "Wenn die Stadt über Bedarf ausbildet, Verbundarbeitsplätze schafft und benachteiligte Jugendliche stärker berücksichtigt, ist das ein Signal, das von der freien Wirtschaft nicht übersehen wird."
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Anmerkung

Ergänzung:
Weitere Informationen zu dem Ausbildungsprojekt ISA finden Sie unter http://www.isa-verbund.de. Der Verein ISA ist stark mit Vamos vernetzt, wie die folgende Seite zeigt: http://www.vhs-vamos.de/index.php?option=com_content&task=view&id=15&Itemid=55. Vamos wiederum firmiert unter dem Dach der Göttinger Volkshochschule.
Kommentar von Dr. Dieter Porth: Über Bedarf auszubilden, ist aus kapitalistischer Sicht sinnvoll, Das Ausbilden ändert meistens nichts am grundlegenden Problem der Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Gleichzeitig erhöht es den Konkurrenzdruck innerhalb des Berufszweiges. Gleichzeitig wird den Lehrlingen subtil die Angst um ihre Existenz gelehrt. Der Konkurrenzkampf wird in die Betriebe hineingetragen. Die Gewinner des Konkurrenzkampfes in der Ausbildung über Bedarf haben schon früh die Existenzangst kennen gelernt und werden auch später immer leicht kuschen. Gleiches gilt für die Verlierer in dem Konkurrenzkampf.
Das Ausbilden über Bedarf ist nur in den Bereichen sinnvoll, in welchen ein zukünftiges Wachstum zu vermuten ist. Es gibt einige Bereiche, die einen Wachstumsmarkt versprechen könnten. Ein wichtiges Beispiel ist das Bioenergiedorf Jühnde mit seiner Biogasanlage. Das Betreiben, Reparieren, Optimieren von Biogasanlagen wird in der Zukunft wichtiger werden. In diesem Bereich könnte man über Bedarf ausbilden, denn der Überbedarf trifft auf einen boomenden Markt. In diesem Bereich könnte Göttingen mit Ausbildungen über Bedarf, Existenzgründungskrediten und einer kooperativen Marketing zwischen IHK, Handwerkskammer, Universität, Landkreis und Stadt Göttingen zum grünen Innovationszentrum in Deutschland machen. So könnte sich Göttingen als Grünes-Bio-Fermantations-Cluster etablieren.
Aber den Aufbau eines solchen Netzwerks zwischen Handwerk, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wird Göttingen sicher verschlafen. Andere Städte werden wahrscheinlich schneller sein, weil in anderen Städten wirtschaftlicher gedacht wird. Göttingen wird wahrscheinlich weiterhin eines bleiben - die Stadt mit den armen Studenten und mit der Universität, die in seiner früheren Geschichte viele Nobelpreisträger hervorgebracht hat. Dr. Dieter Porth.

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