geändert am 14.03.2007 - Version Nr.: 1. 14

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kritisch --- innovativ --- neoliberal

politische Gedanken

~ Dr. Dieter Porth - Hannover

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Der Kulturminister genehmigt das Modellprojekt "Boxsport als im außerunterrichtlichen Schulsport". [Mit Kommentar]

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Pressemitteilung niedersächsisches Kultusministerium (Georg Weßling)

[Hannover - 15.02.07] [Internet-Zitat: Website]

Kultusminister zum Modellprojekt "Boxen im außerunterrichtlichen Schulsport" -Busemann: "Überzeugendes Konzept mit klaren Regelungen"
"Mit den verbreiteten Bedenken gegen den Boxsport als schulisches Angebot haben wir uns im Niedersächsischen Kultusministerium ernsthaft auseinandergesetzt und über die Möglichkeiten und die erforderlichen Grenzziehungen sorgfältig beraten. Das laufende Modellprojekt konnte ich genehmigen, weil dafür ein überzeugendes Konzept vorgelegt wurde", sagte der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann heute bei der Präsentation des Projekts "Boxen im außerunterrichtlichen Schulsport" im Rahmen der Aktion Europa(s) Meister des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) in Osnabrück.
Niedersachsen ist das bisher einzige Bundesland, in dem das Boxtraining als Teil des schulischen Sportangebots zugelassen wurde. "Wir haben klare Regelungen getroffen: Vermeidung von Körperkontakt, zusätzliche Betreuung durch eine Schulsozialarbeiterin oder einen Schulsozialarbeiter und sportliche Leitung durch besonders qualifizierte Trainer an Landesstützpunkten des Niedersächsischen Box-Sport-Verbandes", betonte der Kultusminister. Gemeinsam mit den Partnern Weißer Ring, dem LandesSportBund und dem Niedersächsischen Box-Sport-Verband erhoffe er sich eine wertvolle Bereicherung des schulsportlichen Angebots in den Projektschulen. So schule das Boxtraining in hohem Maße die Kondition, die Auge-Hand-Koordination, die Körperkoordination, die Reaktion sowie die Körperspannung. Um das Boxen zu erlernen und sich den Strapazen des Trainings zu stellen, sei ferner die intensive emotionale Einbindung in eine partnerschaftliche Gruppe Voraussetzung. "Das ist auch ein Gewinn für das Schulklima", hob Busemann hervor.
"Die Projektschulen greifen einen Teil der Alltagskultur ihrer Schüler auf und nehmen sie damit ernst. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Ergebnisse des Modellprojekts werden die Grundlage für weitere Entscheidungen sein", so Busemann abschließend.
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Erläuterung und/oder Kommentar

Redakteur Dr. Dieter Porth: Die Förderung des Boxsports wird mit der Förderung der Auge-Hand-Koordination begründet. Das Ziel des Boxens, das Niederschlagen, stellt den Kultusminister vor keine moralischen Probleme, schließlich ist in der Schule nur das Kampflose Krafttraining angesagt. Die technischen Feinheiten des Prügelns lernt der Schüler in seiner Freizeit. Die Schule wird zum Steigbügelhalter für die Boxer, die mit 40 unter ihren Gehirnschäden leiden. Aber dies Folgen erlebt der Schüler erst im späteren Alter und die Politiker waschen ihre Hände in Unschuld.
Aber diese Form der Politik ist typisch für das letzte Jahrzehnt. Seit einiger Zeit kann man beobachten, dass die Militarisierung der Gesellschaft - in kleinen Schritten zwar - stetig zunimmt. Immer häufiger und immer normaler wird der Einsatz von Militär im Ausland. Kampfbomber werden zu Aufklärungsflugzeugen umdeklariert, um die Kritik in der Gesellschaft gering zu halten. Am Horizont der Geschichte sind schon die ersten Kriegsgründe sichtbar, wenn von einer europäischen Energiepolitik gesprochen wird..
Wann wird wohl die Wehrkunde in der außerunterrichtlichen Schul-AG zum förderfähigen Projekt werden? Wann werden die heutigen Killerspiele zum pädagogisch wertvollen Unterrichtsmaterial, weil die Schüler so effektiv das Überleben in einer Kriegsgesellschaft lernen. Angesichts der zunehmenden Zeichen für die Militarisierung der Gesellschaft durch die Politik bin ich unentschlossen, wie ich die Entscheidung des Kultusministers werten soll. Wahrscheinlich tut er recht, wenn er den Schülern erlaubt, das Überleben in einer Gesellschaft zu üben, für welche die Politik heute die Grundlagen legt.
Kurzum: ich fürchte, dass der nächste Krieg immer näher rückt, weil die Hemmschwellen der Politik immer niedriger werden. Der geförderte Boxsport in der Schule ist nur ein weiteres Indiz. Dr. Dieter Porth

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