Internet-Zeitung www.buergerstimmen.de

kritisch --- innovativ --- neoliberal

Meldung gesetzt von ~ Dr. Dieter Porth --- <<< vorherige Meldung --- >>> nachfolgende Meldung --- Genaueres unter Ticker

Themenlisten: ~ berichten ~ Politik ~ Verwaltung ~ Wirtschaft ~ Göttinger Land ~  

 
Liste mehrerer Zitate: Kontaktlink zu Landkreis Göttingen [ Homepage ] (---)
 

Pressemeldungen vom Landkreis Göttingen - Landrat besucht Obstbaumwiese in Ebergötzen - dickes Lob für Arbeit des Landschaftsverbandes

Schermann wirbt für Kauf regionaler Produkte
(Link zur Meldung vom 29.9.08) "Apfelsorten wie Renetten, Gravensteiner, Goldparmäne, Prinzenapfel u. a. bieten wahre Gaumenfreuden und nicht Äpfel aus der industriellen Massenproduktion wie z. B. Gloster, Jonagold, Gala oder Delicious".
Mit diesen Worten warb Landrat Reinhard Schermann anlässlich einer gemeinsamen Exkursion mit dem Landschaftspflegeverband Göttingen e. V. entlang der Streuobstflächen in Ebergötzen für die Herstellung regionaler Erzeugnisse, vom Obst bis zu Fleischprodukten.
Gleichzeitig appellierte der Landrat an die Verbraucher, sich beim Einkaufen für das regionale Produktangebot zu entscheiden. Dies steigere nicht nur den Genuss, sondern vermeide unnötige Transportwege mit überflüssigem Energieverbrauch. Eine Kaufangelegenheit für fruchtiges Obst biete z. B. der Apfel- und Birnenmarkt am 04. und 05. Oktober 2008 in Duderstadt.
Schermann übte massive Kritik an der industriemäßigen Obstproduktion. Hier werde Zucht auf Bestellung des Großhandels betrieben. Das Marktangebot beschränke sich auf wenige Sorten. Transportfestigkeit, Haltbarkeit, Outfit und EU-Mindestgröße hätten Vorrang vor Geschmack. Dies sei eine unverantwortliche Erziehung zur Geschmacklosigkeit und zum Einheitsgeschmack. So würden beispielsweise Zwetschgensorten wie Stanley angebaut, die vor allem transportfest, groß und schön anzusehen sind, aber fahl, leer und wässrig schmeckten. Dies gelte auch für die Weintrauben.
Hinzu komme, dass das Obst oftmals zu früh gepflückt wird und wie z. B. Pfirsiche als harte, öde und duftlose Frucht auf den Tisch kämen. Und beim Aufbewahren zum Reifen würden die Früchte durch schnelle Schimmelbildung oft ungenießbar.
Der Landrat empfahl, soweit die Möglichkeit bestehe, im eigenen Garten auch wieder mehr Obstbäume zu pflanzen. Sie böten nicht nur Genuss, sondern später als knorrige Bäume vielen Tierarten Nahrung und Unterkunft wie z. B. Fledermaus, Wendehals und anderen seltenen Insekten-, Säugetier- und Vogelarten.
Abschließend bedankte sich Schermann nachdrücklich für die großartige Arbeit des Landschaftspflegeverbandes für den Erhalt und die Vielfalt unserer Lebensräume in der Landschaft in den letzten 11 Jahren (Bündnis für Mensch und Natur). Insbesondere sind hier zu nennen

• die Durchführung des Vertragsnaturschutzes (extensive Nutzung von Magerrasen und Feuchtgrünland auf 270 ha);
• Förderung der Streuobstwiesenbewirtschaftung (360 ha Streuobstwiesen);
• Anlegen von Sortengärten;
• das Projekt Hüteschäferei (Wiederansiedlung des Leineschafes; Schäferhalterstammtisch);
• das Kopfhainbuchenprojekt;
• Aktivitäten zur Vermarktung und Verarbeitung von reg. Produkten, z.B. kul.♠ 1 Lamm-Wochen.

Landrat wirbt für regionale Apfelsorten - Exkursion zu Streuobstwiesen in Ebergötzen am 28.09.2008

(Link zur Ankündigung vom 23.9.2008) Landrat Reinhard Schermann wirbt für eine vom Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen e.V. angebotene zweistündige Exkursion entlang der Streuobstflächen in der Ebergötzer Feldflur am Sonntag, dem 28. September 2008, an der er persönlich teilnehmen wird. Start der Wanderung für alle Obstinteressierten ist um 14:00 Uhr am Europäischen Brotmuseum in Ebergötzen. Anmeldungen sind nicht notwendig.
Nach den Ausführungen von Schermann ist In diesem Jahr die Apfelernte auf den Obstwiesen im Göttinger Land besonders reichhaltig ausgefallen. Doch ein Großteil des Obstes bleibe seit Jahren ungenutzt auf den Flächen liegen. Gemeinsames Ziel des Landrates und des Landschaftspflegeverbandes ist es, diese Situation zu verbessern. Dabei gebe es für Apfel-Feinschmecker im Umfeld der Dörfer vieles zu entdecken. Denn ca. 100 Apfelsorten sind in unserer Region beheimatet. "Wer einmal den Duft eines vollsaftigen Gravensteiners, das würzige Aroma eines frisch gepflückten Prinzenapfels oder den unvergleichlich fruchtigen Geschmack eines Berlepsch kennen gelernt hat, wird das immer gleiche Angebot im Supermarkt an Jonagold, Gala und Gloster-Äpfeln als eintönig und geschmacksarm empfinden. Gute Äpfel zum Kuchen backen sind heute im Kaufhaus nicht mehr erhältlich, sondern wir benötigen Sorten wie Jakob Lebel oder den Boikenapfel, die auf vielen älteren Bäumen unserer Region noch zu finden sind", erklärte Schermann.
Herr Klaus König-Hollrah, Geschäftsführer vom Landschaftspflegeverband, rät interessierten Obstnutzerinnen und -nutzern, sich im Umfeld der Dörfer mal umzuschauen und die örtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und Feldmarksvorsitzenden zur Nutzungserlaubnis der Alleebäume zu befragen. Des Weiteren weist er auf das attraktive Begleitprogramm im Rahmen der Ausstellung "Apfelkultur - Vielfalt neu erleben" im Europäischen Brotmuseum in Ebergötzen hin. Nähere Infos unter http://www.lpv-goettingen.de/oder http://www.brotmuseum.de/.
erstellt am 23.09.2008

Liste der redaktionellen Inline-Kommentare

♠ 1) kul = kulinarischen Leine-Lamm-Wochen

Leserbriefe / Kommentare zur Meldung

Themenlinks

Nachrichtenticker und Querverweise