geändert am 18.01.2006 - Version Nr.: 1. 85
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Dr. Dieter Porth Der Stadtbaurat Thomas Dienberg schiebt einer Fortschreibung der städtebaulichen Leitlinien an. Diese Leitlinien dienen als Rahmen für bauliche Entscheidungen in der Stadt. Die Interessen in einer Stadt sind vielfältig. Für ältere Menschen ist ein naher Einkaufsladen wichtig. Aber auch die Forschung braucht für Spin-Outs schon fertige Laborräume mit hohem technischen Standard. Die Verteuerung des Erdöls wie auch die Verarmung großer Bevölkerungsschichten wird zur Abnahme der Mobilität führen und einen Ausbau der regionalen Busverbindungen erfordern. Wieder andere lieben die alte Innenstadt und auch die Vielfalt der Bauten außerhalb des Walls.
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[Göttingen - 13.01.06 - Pressemitteilung] [Quelle: Website]
Städtebauliches Leitbild / Ausstellung
Mit einer öffentlichen Präsentation des Vorentwurfs intensiviert die Stadt Göttingen die Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung bei der Erarbeitung des neuen Städtebaulichen Leitbildes. Die Ausstellung wird vom 16. bis zum 30. Januar 2006 in der Schalterhalle der Sparkasse Göttingen in der Weender Straße 13 - 15 zu sehen sein und am Dienstag, 17. Januar 2006, um 11.00 Uhr offiziell eröffnet.
Durch die Ausstellung soll der Göttinger Bevölkerung Gelegenheit zur Information und zum Meinungsaustausch gegeben werden. Deshalb werden die verantwortlichen Planer vom 16. bis zum 20. Januar vor Ort sein, um als Gesprächspartner zur Verfügung zu stehen und Kritik und Anregungen entgegenzunehmen.
Wie Stadtbaurat Thomas Dienberg auf einer Pressekonferenz am Freitag, 6. Januar 2006, mitteilte, wird die nächste Bearbeitungsstufe des Städtebaulichen Leitbildes in der Fortschreibung und Verfeinerung der Themenkonzepte sowie in der Zusammenführung der unterschiedlichen Themenkonzepte zu einem Gesamtkonzept bestehen. Der Entwurf des integrierten Gesamtkonzeptes soll im Frühjahr 2006 den Teilnehmern der Expertengespräche sowie der Göttinger Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Bereits Ende November hatten sich Experten aus Verbänden und Verwaltungen getroffen, um sich über den Stand der Konzepte zu informieren und eigene Anregungen beizusteuern. Im Juli 2005 hatte darüber hinaus zum Auftakt des Beteiligungsprozesses eine öffentliche Ideenbörse im Neuen Rathaus stattgefunden.
Hintergrundinformationen:
Globalisierung, wirtschaftlicher Wandel und demographische Veränderungen wirken sich zunehmend auf die Entwicklung unserer Städte aus. In der Vergangenheit haben die Städte überwiegend Wachstumsprozesse begleitet und aktiv gestaltet, der Ausbau der Infrastruktur sowie die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete standen im Mittelpunkt. Der sich abzeichnende demografische Wandel führt jedoch schon in naher Zukunft zu erheblichen Veränderungen bei Bevölkerung und Arbeitsplätzen, bei der Kaufkraft und Realsteuerkraft. Der städtebauliche Bericht der Bundesregierung 2004 stellt fest: "Die Urbanität, der gesellschaftliche Zusammenhalt, die wirtschaftliche Leistungskraft und die kulturelle Substanz vieler Städte werden vor große Herausforderungen gestellt."
Als "Stadt, die Wissen schafft" besitzt Göttingen gute Chancen, diesen Wandel positiv zu gestalten. Was muss getan werden, damit die Entwicklung der Stadt Göttingen erfolgreich verläuft? Mit welchem Profil kann sich Göttingen im schärfer werdenden Wettbewerb der Städte und Regionen behaupten? Wie kann Göttingen seine Stärken ausbauen?
Insbesondere gilt es, folgende Fragen zu beantworten:
- Wie können Wohnungsangebot und Infrastruktur den sich wandelnden demografischen, ökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen angepasst werden?
- Wie kann sich Göttingen als international wettbewerbsfähiger Standort für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie behaupten und weiter profilieren?
- Was muss getan werden, um ausreichende und qualifizierte Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen?
- Wie kann die wertvolle historische Innenstadt auch in Zukunft ihrer Aufgabe als ökonomisches, soziales und kulturelles Zentrum unserer Stadt gerecht werden?
- Wie gelingt bei sich wandelnden Einzelhandelsstrukturen eine gute wohnungsnahe Versorgung insbesondere der weniger mobilen Bevölkerungsgruppen?
- Welchen Beitrag sollen Kultur und Baukultur für das Selbstverständnis und die Außendarstellung der Stadt in Zukunft leisten?
- Wie lässt sich die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger stadt- und umweltverträglich sicherzustellen?
- Welcher Wert ist der unverwechselbaren Natur und Landschaft innerhalb und außerhalb der bebauten Stadt aus Sicht der Freizeit und Erholung, aber auch aus ökologischer und ästhetischer Sicht beizumessen?
- Welche Aufgaben hat das Oberzentrum Göttingen in Zukunft in der Region zu übernehmen, welche Formen der regionalen und interkommunalen Zusammenarbeit sind zur Förderung der regionalen Abstimmung erforderlich?
Zielsetzungen und Handlungsstrategien sollen in Form eines "Städtebaulichen Leitbildes" erarbeitet werden. Diese Leitbild wird im Dialog mit der Politik, den wichtigen Akteuren aus Wirtschaft und Kultur, den Bürgerinnen und Bürgern und den Fachplanern erarbeitet, damit im Stadtrat und in der städtischen Gesellschaft ein hohes Maß an Konsens über die grundsätzlichen Ziele einer sozial und ökologisch verantwortlichen und wirtschaftlich tragfähigen Stadtentwicklung entsteht. Das Städtebauliche Leitbild liefert die Grundlage für eine Neuaufstellung des Flächennutzungsplans der Stadt Göttingen.
Was geschah bisher?
Im Frühjahr 2005 wurde das Planungsbüro Pesch & Partner aus Herdecke mit der Erarbeitung des Städtebaulichen Leitbildes beauftragt. Neben der inhaltlichen Erarbeitung des Städtebaulichen Leitbildes ist es insbesondere Aufgabe des Büros, den Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Verwaltung zu moderieren . Schon in der ersten Phase - der Bestandsanalyse und Zielformulierung - fanden Expertenworkshops und eine öffentliche Ideenbörse statt. Als Ergebnisse dieses intensiven Diskussions- und Abstimmungsprozesses liegen nunmehr eine erste Fassung der Leitziele zur städtebaulichen Entwicklung sowie Vorentwürfe für Teilkonzepte zu den unterschiedlichen Themenbereichen (Wohnen und Infrastruktur; Universität und Wissenschaft; Wirtschaft und Arbeit; Innenstadt; Versorgung; Stadtgestalt, Baukultur und Tourismus; Mobilität und Verkehr; Natur, Landschaft und Erholung; Regionale und interkommunale Kooperation) vor.
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Wie wollen die Göttinger Bürger? Wie sieht voraussichtlich die Welt in zehn Jahren aus?
Interessant ist, dass der Landkreis nicht einmal namentlich erwähnt wird, sondern ganz allgemein von der Anbindung der Region an das Oberzentrum