geändert am 04.10.2005 - Version Nr.: 1. 25

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politischer Trend: Erziehung muss aus den Familien raus und in Kindertagesstätten rein.

Meldung aus dem Bereich: Erziehung

Dr. Dieter Porth Es fand ein Diskussionsforum von verschiedenen Vertretern aus dem Bereich Politik, Wirtschaft und Verwaltung statt, die sich über innovative Kindererziehung Gedanken machten. Ein Ergebnis der Gespräche war das Verständnis der Forumsmitglieder. Praktische Handlungen ergaben sich jedoch nicht. Die erfolgreichen Gespräche sollen am 11. Oktober weitergeführt werden.

Was macht die Meldung wichtig?

Im Sinne der Dialektik hat jedes Ding zwei Seiten. Hier eine etwas eigenwillige Interpretation der Pressemitteilung:
In dem Forum für innovative Kindeserziehung" trafen sich Vertreter der industriellen, politischen und erziehungstechnischen Lobby zu Gesprächen. Der Schwerpunkt der Gespräche lag nicht auf der Erziehung der Kinder durch die Eltern, sondern auf der Förderung der Normung der Kinder in Kindertagesstätten. Dabei wurde überlegt, wie und durch was die Eltern motiviert werden könnten, auf die selbstständige Erziehung ihrer Kinder zu verzichten. Als Instrumente wurden Profilbildung der Kindergärten und Flexibilisierung der Betreuungsangebote diskutiert. So will man den Eltern ein Anreiz bieten, lieber für Steuern, Politik und Rente zu arbeiten als die Freuden und Leiden der Erziehung ihrer Kinder auf sich zu nehmen.
Wie weit ist unsere Erziehungsindustrie noch vom Vorbild (Huxley, Schöne neue Welt) entfernt?

Göttingen - x!-- Datum --x19.09.2005 - Pressemitteilung
Stadt Göttingen [ [Homepage] ] (--)

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[Göttingen - 12.09.05 - Pressemitteilung] [Quelle: Email]

Fachforum "Innovative Kinderbetreuung"
"Schweden hat uns offene, flexible und hochwertige Bildungsangebote voraus", erklärte Marianne Berger, Expertin für das schwedische Kinderbetreuungssystem, im Rahmen des Forums "Innovative Kinderbetreuung ", das am 8. September 2005 im Göttinger Rathaus stattfand. Schweden lege vor allem Wert auf großzügige, helle und kindgerechte Räume und Einrichtungen mit naturnahen Freigeländen. Das schwedische Kinderbetreuungssystem frage immer zuerst, in welcher Umgebung Kinder sich wohl fühlten, wie das Umfeld aussehen müsse, damit Lernen Spaß mache.
Ziel der Veranstaltung des Göttinger Bündnisses für Familien war der Austausch zwischen Vertretern der Wirtschaft, Politik, Eltern und Trägerorganisationen. "Die Informationen über die Angebote der Tagespflegebörse gebe ich gerne an unsere Betriebe weiter - allein dafür hat sich für mich die Veranstaltung schon gelohnt", sagte Dr. Martin Rudolph, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer in Göttingen, in der abschließenden Gesprächsrunde.
Die städtische Sozialdezernentin Dr. Dagmar Schlapeit - Beck wies zu Beginn auf das hervorragende Kinderbetreuungsangebot in Göttingen hin. Allein das Angebot an Krippenplätzen für Kinder unter drei Jahren wurde nach ihren Worten seit 2002 verdoppelt. Derzeitig gebe es für jedes fünfte Kind unter drei Jahren einen Betreuungsplatz (19%). Ziel sei eine bedarfsgerechte Versorgung mit 28 % in den nächsten drei Jahren. Das vorhandene Betreuungsangebot solle den Bedürfnissen der Eltern weiter Rechnung tragen. Die Stadt Göttingen fördere aber nicht nur ein bedarfsgerechtes Angebot, sondern auch die Profilbildung der verschiedenen Kindertagesstätten , von der bilingualen Erziehung über künstlerisch-musische Förderung, dem Bewegungs- und Sportkindergarten bis hin zur interkulturellen Einrichtung.
Alle Forums - Beteiligten waren sich darin einig, dass die Angebote für Kinderbetreuung flexibler gestaltet werden müssen. "Aus meiner Sicht müssen wir auch hier in Göttingen noch flexibler werden. Dazu brauchen die Wirtschaft, die wir ja auch hier im Bündnis für Familien mit im Boot haben," betonte Dr. Dagmar Schlapeit- Beck als zuständige Dezernentin.
In einer stadtweiten Elternbefragung aus dem Jahr 2003 sei der Wunsch nach Betreuungsangeboten auch am Abend, in der Nacht oder auch sonnabends geäußert worden . Die zunehmende Flexibilität der Arbeitswelt mit veränderten Arbeitszeiten und die zunehmende Zahl von Alleinerziehenden verlange andere und zukunftsweisende Betreuungsangebote. Flexibilität habe allerdings auch ihre Grenzen. Nicht alles was machbar ist, sei pädagogisch sinnvoll, führte Michael Höfer vom Kita-Bündnis freier Träger aus. Nach wie vor seien eine verlässliche Zeitorganisation und eine kontinuierliche Bezugsperson für einen gelungenen Entwicklungsprozess erforderlich.
Deutlich wurde auch, dass nicht nur die Kinderbetreuungsangebote flexibler werden müssen, sondern dass sich auch die Arbeitswelt stärker an den Bedarfslagen von Kindern und Eltern orientieren muss z.B. bei der Gestaltung der Arbeitszeit. Diesem Thema wird sich das Bündnis für Familien in einem zweiten Fachforum im 11. Oktober 2005 im Sartorius College zuwenden und damit den erfolgreichen Dialogprozess fortsetzen.

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Hinweis: Im Zitat ist nur der einfache Text ohne Formatierungen übernommen worden. Die fett gedruckte oder kursiv gedruckte Textpassagen stellen redaktionell Setzungen dar, die das Wichtige vom weniger Wichtigem abgrenzen sollen.
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