geändert am 18.04.2007 - Version Nr.: 1. 49

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Wirtschaft allg.

~ Dr. Dieter Porth - Hannover,irgendwo

Die Kali+Salz AG will vom Kaliwerk Neuhof-Ellers eine Salzlaugenpipeline nach Philippsthal bauen. Das Abwasser der Abraumhalde soll nach einer Zwischennutzung im Werk Philippsthal in der Fulda verklappt werden. Wurden alle denkbaren Möglichkeiten geprüft?

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Pressemitteilung Kontaktlink zu Kali+Salz AG [ Homepage ] (- Leiter Kommunikation)

[Hannover,irgendwo - 25.10.06] [Internet-Zitat: Website]

9. Oktober 2006 - Haldenwasser-Entsorgung Neuhof-Ellers -Wasserqualität in der Werra wird nicht beeinträchtigt
Zur ordnungsgemäßen und langfristig sicheren Entsorgung von Salzwasser plant das Kaliwerk Neuhof-Ellers, eine Rohrleitung nach Philippsthal zu bauen. Dort soll salzhaltiges Abwasser, im wesentlichen Niederschlagswasser von der Rückstandshalde, nochmals in den Aufbereitungsanlagen des Standortes Hattorf eingesetzt werden, bevor es im Rahmen der bestehenden Grenzwerte in die Werra eingeleitet wird. Gleichzeitig kann damit die Frischwasser-Entnahme aus dem Fluss um über 200.000 m3 im Jahr reduziert werden.
Im Zusammenhang mit der im Jahr 2003 erteilten Planfeststellung zur Erweiterung der Rückstandshalde war durch die Genehmigungsbehörde festgelegt worden, dass das Kaliwerk Neuhof-Ellers für die dauerhafte und ordnungsgemäße Entsorgung der durch Niederschläge entstehenden Haldenwässer ein geeignetes Konzept zu entwickeln hat. Mit dessen Umsetzung soll spätestens dann begonnen werden, wenn das sichere Versenkvolumen im bisher genutzten Plattendolomit, einer porösen Kalksteinschicht in rund 500 Metern Tiefe, zehn Jahre unterschreitet.
Alle Möglichkeiten eingehend geprüft
K+S hat bereits frühzeitig begonnen, alle in Frage kommenden Optionen zu untersuchen. In diese Überlegungen wurden auch externe Fachleute sowie die zuständigen Behörden einbezogen.
Von der Reduzierung der Aufhaldung über das Verregnen oder Eindampfen des Salzwassers bis hin zur Flutung der Grubenbaue, die Abdeckung der Halde oder das Einleiten in Fulda oder Main: allen Alternativen ist gemeinsam, dass sie entweder keine nachhaltige Lösung darstellen, unverhältnismäßig stark in die Umwelt eingreifen oder massive geologische Risiken bergen.  Kommentarpiktogramm  
Als ökologisch und ökonomisch sinnvollste Variante wurde deshalb der Bau einer Salzwasserleitung nach Philippsthal und die Nutzung der Salzwässer in den dortigen Fabrikanlagen in die Projektplanung aufgenommen. Mit der weiteren Nutzung dieser Salzwässer ist eine Reduzierung der Frischwasser-Entnahme aus der Werra und nur ein geringer Anstieg der Gesamtabwassermenge des Werkes Werra verbunden. Für die Einleitung in die Werra besitzt das Unternehmen eine Genehmigung mit Grenzwerten, die derzeit bei hoher Wasserführung des Flusses nicht ausgeschöpft werden können.  Kommentarpiktogramm   Diese freien Einleitungskapazitäten sollen zukünftig zur nachhaltigen Entsorgung der zusätzlichen Abwässer genutzt werden. Zur weiteren Vergleichmäßigung der Einleitungen wird K+S in Philippsthal ein zusätzliches Rückhaltebecken bauen. Die Gesamt-Einleitungen erhöhen sich dabei nur geringfügig. Vor allem ist durch Einhaltung der Grenzwerte sichergestellt, dass sich die Gewässerqualität der Werra nicht verschlechtert. Vielmehr ist davon auszugehen, dass sich die seit einigen Jahren festgestellten Verbesserungen der Lebensbedingungen im Fluss weiter fortsetzen.
Umfangreiches Genehmigungsverfahren
Bau und anschließender Betrieb der Leitung werden über ein Planfeststellungsverfahren, an das eine Umweltverträglichkeitsprüfung gekoppelt ist, beantragt. Die Trassenauswahl für die Leitung orientiert sich stark an bereits vorhandenen Erdgasfernleitungen, mit denen sie parallel verlaufen soll. Dies reduziert den Eingriff in die Landschaft und Nutzungseinschränkungen der nahezu ausschließlich landwirtschaftlich oder forstlich genutzten Grundstücke auf ein Mindestmaß.
Die vorbereitenden Arbeiten (Trassenvermessung, Umweltverträglichkeitsprüfung, Erstellung der Antragsunterlagen) sind inzwischen nahezu abgeschlossen. Der Planfeststellungsantrag soll noch im 4. Quartal 2006 eingereicht werden. Nach vorliegender Genehmigung wird sich eine ca. 15monatige Bauphase anschließen. Die Inbetriebnahme der Leitung ist nach derzeitiger Planung für Mitte 2009 vorgesehen.
Die langfristige Finanzierung aller Kosten für die Salzwasserleitung wird durch entsprechend bemessene Rückstellungen gewährleistet. Dies wird von einem vereidigten Wirtschaftsprüfer regelmäßig kontrolliert und von der Aufsichtsbehörde überwacht. So ist sichergestellt, das die Allgemeinheit nicht für diese Kosten in Anspruch genommen wird.

Downloads

* Presseinformation 09.10.2006 pdf-Format
* Luftbild Neuhof Ellers
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Erläterung und/oder Kommentar

Der große Berg zeigt, dass viel Salzvolumen aus der Erde geholt wurde. Der Hinweis auf die Idee "Flutung der Grubenhaue" deutet darauf hin, dass im Salzstock große Hohlräume vorhanden sind. Warum schüttet man nicht einfach den Abraum in die ausgebeuteten Grubenhaue zurück. Angesichts des riesigen Abraumberges sollte im Salzstock genügend Leervolumen vorhanden sein. Wenn keinen Abraum offen herumliegt, dann gibt es auch kein Abraumwasser.
Ich bin nun kein Bergbauexperte und weiß deshalb nicht, warum die Gruppenverfüllung nicht als Möglichkeit in Betracht gezogen wird, um nachhaltig anfallendes Abraumwasser zu vermeiden. Außerdem gibt es mir zu denken, dass keine Verfüllung der Grubenhaue stattfindet. Im Ruhrgebiet kommt es auch zu Grubeneinstürzen mit entsprechenden Gebäudeschäden..

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