geändert am 15.10.2007 - Version Nr.: 1. 848

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Literaturherbst
Hänisch kritisiert den Gast Jörg Friedrich als rechtslastig

15.10.2007 Am 20. Oktober findet im Rahmen des Literaturherbstes im großen Haus des Deutschen Theaters eine Matinee statt. Als Gast ist der Schriftsteller Jörg Friedrich eingeladen. Dieser steht wegen seines Buches "Der Brand" in der Kritik. In seinem offenen Brief fordert Lothar Hanisch die Absage der Matinee. Lothar Hanisch ist der Regionsvorsitzende des DGB-Südnierdersachsen,
[Anmerkung: Was ist Jörg Friedrichs? - Symbol oder Extremist. Dr. Dieter Porth]

Kommentar,Gedanken, Anmerkungen, ...

Redaktion buergerstimmen.de - Dr. Dieter Porth, Göttingen: Gemäß der Zusammenfassung bei Wikipedia werden insbesondere die späteren Werke von Jörg Friedrich kritisiert, während eines seiner ersten Werke "Freispruch für die Nazi-Justiz" als Standardwerk für die misslungene Entnazifizierung der Juristischen Eliten gilt. Weiterhin erweckt die Darstellung den Eindruck, dass Jörg Friedrichs sich auf das Beschreiben von bestimmten Aspekten konzentriert. Nach meinem Eindruck des Wikipedia-Artikels wurde Jörg Friedrichs erst mit der Entdeckung durch die NPD zur Symbolfigur.
Jörg Friedrichs als Revisionisten zu bezeichnen, mag aus ideologischer Sicht korrekt sein, aber ... Aus dem Blickwinkel der Häftlinge in den KZs herrschte in den Baracken Angst, Elend und Tod. Aus dem Blickwinkel der Menschen der bombardierten Städte herrschte in den Bunkern Angst, Elend und Tod. Beim Sturm auf die Normandie erlebten die angreifenden amerikanischen Soldaten Angst, Elend und Tod. Im Krieg gibt es viele Wahrheiten und noch mehr Verbrechen.
Mir ist in dem Brief eines unklar geblieben. Inwiefern ist es eine Relativierung von den Verbrechen der Nazi, wenn ein Autor die Bombardierung ganzer Städte als Ausrottung bezeichnet und damit einen Bezug zum Nazi-Unrecht herstellt. Die Bombardierung der Städte in der Endphase des Krieges wären aus heutiger Sicht Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ist es wirklich eine Relativierung, wenn man Verbrechen mit Verbrechen gleichsetzt?
Ich werte die systematisch Vernichtung der Juden, Roma, Sinti und politischer Gegner als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ich werte die systematisch Bombardierung der deutschen Städte in der Endphases des Zweiten Weltkrieges als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ich werte die Vertreibungen während des Zweiten Weltkrieges als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Gleiche Verbrechen müssen mit gleichen Begriffen benannt werden dürfen - alles andere wäre Geschichtsrevisionismus. Mir erscheint die Begründung der Forderung von Herrn Hänisch zu dünn; deshalb unterstütze ich seine Forderung nicht. Dr. Dieter Porth

 
Emailnachricht: Kontaktlink zu Lothar Hänisch [ Homepage ] (---)
 

Offener Brief von Lothar Hanisch


Lothar Hanisch
Regionsvorsitzender
Deutscher Gewerkschaftsbund
Region Südniedersachsen-Harz
Offener Brief an die Veranstalter des Göttinger Literaturherbstes:
Kein Forum für Geschichtsrevisionisten!

Göttingen, den 12.10.2007

Sehr geehrte Damen und Herren,

beim Göttinger Literaturherbst ist am Sonntag, 21. Oktober, im Rahmen einer Matinee im Deutschen Theater der Historiker Jörg Friedrich zu Gast. Er soll sein neues Buch "Nemesis" über den Aufstieg Asiens als Folge des Zweiten Weltkriegs vorstellen. Beworben wird Friedrich als Autor des Bestsellers "Der Brand" - im Wissen um die grundsätzliche Kritik an diesem Werk und seinem Autor.
Mit dem Buch "Der Brand" über die alliierten Bombenangriffe auf Deutschland im Zweiten Weltkrieg reiht sich Friedrich in die Phalanx der Geschichtsverdreher ein. Der die deutschen Bombentoten als Opfer des Zweiten Weltkriegs einseitig in den Vordergrund rückt - und damit den Holocaust und die millionenfache industrielle Ermordung von Jüdinnen und Juden relativiert. Nein, er macht sich auch freimütig zum Stichwortgeber der extremen Rechten: Die "Nationalzeitung" von DVU-Chef Norbert Frey feierte das Buch. Die sächsische NPD rechtfertigte ihr unsägliches Wort vom angeblichen "Bomben-Holocaust" in Dresden ausdrücklich mit dem Verweis auf Jörg Friedrich.
Der Journalist Heribert Prantl analysierte in der Süddeutschen Zeitung diese braune Wortschöpfung darum auch als sprachlich "vorgeformt" durch das Buch "Der Brand":
"In seinem Bestseller-Buch über den Bomben-Krieg der Alliierten benutzt Jörg Friedrich dafür Begriffe, die sofort an das Vernichtungslager in Auschwitz und die Mordverbände der Einsatzgruppen denken lassen." Auch der renommierte Historiker Hans-Ulrich Wehler befand: "Wenn Friedrich schreibt, die Bomberflotten seien ‚Einsatzgruppen', brennende Luftschutzkeller ‚Krematorien' und die Toten ‚Ausgerottete', dann hat man sprachlich die völlige Gleichsetzung mit dem Holocaust." Und damit nicht genug: Als selbst ernannter Tabubrecher spricht Friedrich sogar von der "größten Bücherverbrennung aller Zeiten" - und meint damit die Zerstörung von Bibliotheken bei den Luftangriffen.

Wir meinen: Wer die nationalsozialistischen Verbrechen auf solche Weise relativiert und verharmlost, hat weder beim durch die Stadt Göttingen geförderten Göttinger Literaturherbst, noch im Deutschen Theater etwas verloren. Wir protestieren darum gegen die Einladung von Jörg Friedrich und fordern den Veranstalter auf die Matinee abzusagen!

Dieses Schreiben geht als offener Brief an die Presse, politische Parteien sowie an die Sponsoren und Förderer des Literaturherbstes.

Ticker und Querverweise

Ticker
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[Anmerkung: Warum hat das Gericht kein Urteil fällen wollen? Dr. Dieter Porth]

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