geändert am 19.07.2006 - Version Nr.: 1. 40

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Wissenschaft

Textsammlung I zum Jungenmalus: Die Textbeispiele für die Wahrnehmung der Benachteiligung der Jungen in der Schule werden zusammengefasst und kommentiert.

Bereich: Hochschule ~ aufzählen ~

Dr. Dieter Porth - InternetIn der folgenden Übersicht sind wenige Quellen zusammengestellt, die sich mit dem Problem "Jungenmalus - Benachteiligung von Jungen in der Schule beschäftigen". Die Quellen sind unsortiert und stellen einen ersten Zugang zu dem Problem dar. Die Links wurden mit Hilfe der Suchmaschine www.google.de und den Suchbegriffen "jungen Schule Pisa" erhalten. Die ausgewählten Links sollen nur einen ersten Eindruck vermitteln. Die Arbeit an diesem Thema geht weiter. Das letztendliche Ziel steht hinter der Frage, ob die Schule wichtige Lernstrategien den Schülern verweigert, und damit über Unlust die Benachteiligung der Jungen hervorruft.
Mit PISA haben die Pädagogen und Wissenschaftler den Blick stark auf die Lesekompetenz fokussiert. Die Lernstrategie "Trail und Error" haben sie aus den Augen verloren, obwohl gerade das Probieren und Spielen essentielle Lernstrategien der Naturwissenschaften sind.. Die "trail&Error" Methode ist übrigens auch effizient, wenn man den Videorekorder an den Fernseher anschließen will. Diese Lern- und Aktionsstr5ategie liegt den Jungen wahrscheinlich näher als den Mädchen; aber in der Schule mit den kleingehackten Wissenshäppchen werden solche Strategien weder geübt noch bewertet. Angesichts den kommenden zentralen Leistungskontrollen ist zu befürchteten, dass die Benachteiligung der Jungen noch zunehmen wird.
Eine vordringlich auf Lesekompetenz ausgerichtete Schule benachteiligt aber nicht nur die Jungen, sondern sie zerstört auch die Basis für eine Spitzenstellung Deutschlands in den Naturwissenschaften. Das Experimentieren, das Probieren und das Kontrollierte-Sich-Selbst_Überschätzen verkümmert während der Schulzeit und wird in der zukünftigen Forschung fehlen.

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Pressemitteilung Bürgerstimmen im Göttinger-Land [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)

[Internet - 12.07.06] [Bericht]

Jungenmalus: Eine erste Übersicht über Quellen im Internet
Systemische Benachteiligungen sind sehr subtile Benachteiligungen. Sie lassen sich oft auch nur mit Hilfe von Statistiken nachweisen. Sie sind sehr oft subtil und liegen im Grenzbereich zur Politik. Essentiell an systemischen Benachteiligungen ist, dass sie eine bestimmte Sichtweise voraussetzen und zu Wirkungen führen, die aus anderer Sicht diskriminiert wirken.
Die Schule entscheidet über die Bildungschancen der jungen Erwachsenen. Die Benachteiligung der Jungen bei den Schulabschlüssen stellt damit eine grundgesetzwidrige Benachteiligung wegen des Geschlechtes dar, denn ohne Abitur ist den Jungen der Zugang zur Universität versperrt. Aus diesem Grund wird hier eine analytische Arbeit vorangetrieben.

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Das nachfolgende Zitat stammt aus einem Referat von Udo Gebhardt. Er ist Vorsitzender des DGB in Sachsen-Anhalt. Das Referat wurde auf der gemeinsamen Tagung der GEW und des DGB Sachsen-Anhalt zu Bildungsfragen am 25.02.2006 in Magdeburg gehalten. Im Vortrag werden im wesentlichen schulpolitische Vorstellungen ausgeführt.

Originallink zum Auszug: "...
Eine Befragung im Jahr 2003 von 1.200 Jugendlichen zeigt, dass 93,4 % der Befragten es für wichtig erachten, sich durch Lernen in der Schule auf den späteren Beruf vorzubereiten. Jugendliche orientieren sich beruflich, finden in der Gesellschaft aber zu wenig Unterstützung und Beratung.
Ein anderes Ergebnis ist jedoch alarmierend. 55 % der befragten gaben an, es falle ihnen schwer oder sehr schwer, in der Schule zu lernen: Jungen haben offenbar größere Probleme. 57% der befragten Jungen und 53 % der befragten Mädchen gaben an, entsprechende Schwierigkeiten beim Lernen in der Schule zu haben.
..."

Interessant ist an der Quelle der Hinweis auf eine Befragung von Jungen und Mädchen zu Lernschwierigkeiten. Mehr Jungen als Mädchen klagen über Lernschwierigkeiten.




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Originallink

Das vorliegende Dokument ist das Protokoll eines Workshops. Gemäß des vorhergehenden Textes und der Quellenangaben hat der Workshop frühestens im Jahre 2004 stattgefunden. Die Wortwahl deutet auf ausgebildete Pädagogen hin, die eine Eingrenzung des Problems "schwächere Lesekompetenz von Jungen" versuchen.
"...
Zusammenfassend lassen sich folgende Aussagen treffen:
• Jungen schneiden in Mathe, Chemie und Physik besser und in Biologie schlechter ab
• Jungen haben mehr Schwierigkeiten beim Lesen und lesen nicht so gerne
Jungen haben schlechtere Schulabschlüsse und bleiben deshalb häufiger sitzen  Kommentarpiktogramm  
• Jungen interessieren sich für andere Fächer
• Jungen lernen (mit dem Computer) anders
• Jungen überschätzen sich häufiger
• Jungen sind verhaltensauffälliger
Diese Aussagen sind zum größten Teil defizitär und berücksichtigen nicht die Mädchen. Doch im Sinne einer wertschätzenden Pädagogik und von Gender Mainstream sollten beide Geschlechter berücksichtigt werden. Dementsprechend werden beim weiteren Vorgehen positive Zielsetzungen formuliert und mit Vermittlungsmöglichkeiten ergänzt. Dies stellt das Ergebnis des Workshops dar und wurde von allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen in Form von TCharts gemeinsam erstellt.
...
Jungen haben beim Lesen mehr Schwierigkeiten als Mädchen.

Was sollen SuS  Kommentarpiktogramm   können?
Wie kann das vermittelt werden?

* SuS können lesen
*Lektüren nicht nur im Unterricht lesen, (Eltern) schaffen frühzeitig Lesemotivation, Zeitschriften für Jungen als Lesestoff zulassen, Binnendifferenzierung bei Lektürenauswahl, Bücher mit motivierenden Themen, www.antolin.de

* SuS sollen Lesetechniken anwenden können
* Lesetechniken im Unterricht vermitteln (5-Gang-Lesetechnik, reziprokes Lesen, Paarlesen...), das Prinzip Förderung der deutschen Sprache in allen Fächern als Schule verankern


..."
Insgesamt zeigt diese Auflistung die "Weiblichkeit"  Kommentarpiktogramm   der Pädagogik. Die Verhaltensweisen der Jungen werden immer aus dem Blickwinkel einer Norm betrachtet: Die Abweichung von der Norm wird als Grund für ihr Scheitern betrachtet.
Die Sichtweise, dass das probieren und das Erzeugen von Fehlern ein Lernprozess auslösen kann, wird von den Pädagogen nicht wahrgenommen. Dabei zeichnen sich gute Experimentatoren durch ein effizientes Fehlermachen aus.


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Originallink
Der Artikel weißt auf die PISA-Studie hin, wo die unterschiedliche Lesekompetenz zwischen den Jungen und Mädchen in allen Ländern festgestellt wird. Die Ursache für die mangelnde Lesekompetenz wird hier in der mangelhaften Motivation der Jungen gesehen.

"Jungs, die neuen Benachteiligten
Bildungsnachteile - seit Pisa denkt man da zuerst ans vermeintlich starke Geschlecht. Ein Drittel der Jungen zählt zu den notorischen Schlechtlesern. Schlechte Noten und Sitzenbleiben werden ein Bubenproblem. Schon fragen erste Forscher nach anderen Lernformen und "jungenspezifischen Inhalten"

VON MIRJAM MEINHARDT
..."

Der Hinweis auf unterschiedliche Motivationen in äußeren Lehrmitteln akzeptiert, dass gemäß der Vorgabe durch die PISA-Studie das Lesen die wichtigste Form des Lernens sein soll. Wenn die Lesekompetenz die wichtigste Lernform ist, dann ist der Verweis auf die mangelnde Motivation ein akzeptabler Erklärungsversuch.
Vielleicht ist es aber auch der Lehrer, der den Schüler, der das Ausprobieren als Lernstrategie erprobt, systematisch demotiviert und damit im Lernen hemmt. Das Ausprobieren und das Lernen aus Fehlern ist eine Kernkompetenz in den Naturwissenschaften. Diese Kernkompetenz wird übrigens durch PISA nicht gemessen.

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