geändert am 09.11.2006 - Version Nr.: 1. 21
07.11.06 (set: 08.11.2006) ~ <<< 01.11.06 (set: 09.11.2006) ~ >>> ~ Dr. Dieter Porth - Göttingen,Hannover
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Pressemitteilung Kontaktlink zu Verbraucherzentrale Niedersachsen [ Homepage ] (- Pressearbeit: Frau Peters)[Göttingen,Hannover - 07.11.06] [Quelle: Email]
Gänse: Auf Haltungsform achten! Adressenliste hilft beim Gänse- und Geflügelkauf
Kaum ein Fleischgericht ist so sehr auf die vorweihnachtliche Jahreszeit ausgerichtet wie der Gänsebraten. Traditionell wird am 11. November, dem Martinstag, die Gänsesaison eingeläutet.
Für einen leckeren Gänsebraten empfiehlt die Verbraucherzentrale Geflügel aus art- und tiergerechter Haltung. Gutes Gänsefleisch hat schmackhaftes Muskelfleisch, wenig Fettgewebe, die Aufzucht der Tiere erfolgt langsam bei entsprechender Futterauswahl und sie haben ausreichend Platz für Bewegung. Beim Kauf sollte daher auf die europaweit geregelten Bezeichnungen, wie zum Beispiel "Auslaufhaltung", "Bäuerliche Auslaufhaltung" und "Bäuerliche Freilandhaltung" sowie "ökologische Tierhaltung" geachtet werden.
Anbieter, die mit dieser Kennzeichnung auf verpacktem Geflügelfleisch werben, müssen Mindestkriterien einhalten, wie beispielsweise die Anforderungen an die maximale Besatzdichte im Stall, die zur Verfügung stehende Auslauffläche pro Tier und die Mastdauer. Sie steigen in der Reihenfolge der oben genannten Bezeichnung.
Während in der "Auslaufhaltung" vier Quadratmeter Auslauf notwendig sind, werden bei der "bäuerlichen Auslaufhaltung" zehn Quadratmeter vorgeschrieben. Dagegen ist bei der "bäuerlichen Freilandhaltung" der Auslauf unbegrenzt möglich. Und die "ökologische Tierhaltung" hat strengere Kriterien bei der Futterauswahl. Ist keine dieser Haltungsformen angegeben, muss von einer Intensivhaltung ausgegangen werden. Dies ist übrigens bei Enten häufiger als bei Gänsen der Fall.
Die Verbraucherzentrale rät, sich die Begriffe der Haltungsformen genau zu merken, um sich nicht von irreführenden Bezeichnungen, wie ,bäuerliche Aufzucht' oder ,tiergerechte Haltung' täuschen zu lassen, denn diese sind nicht gesetzlich geschützt. Das Internetangebot www.huhnundpute.de der Verbraucherzentralen gibt Interessierten unter "Artgerechte Tierhaltung" eine umfassende Auskunft.
Die meisten Tiere stammen überwiegend aus Polen und Ungarn. Wer allerdings zum Fest heimischen Gänsebraten haben möchte, sollte rechtzeitig vorbestellen. Die aktualisierte Geflügelliste der Verbraucherzentrale Niedersachsen bietet dafür Adressen von Höfen, Marktständen und Lieferservices für Mastgeflügel. Tierfreunde finden bei der jeweiligen Erzeugeradresse die Haltungsform vermerkt.
Hintergrundinformationen:
Das Angebot
Die heimische Erzeugung deckt auch in normalen Jahren nur zu 14 % die Nachfrage und in diesem Jahr tragen die Maßnahmen zum Schutz vor der Vogelgrippe weiter zur Verknappung des regionalen Angebots bei. Daher kommt der Gänsebraten aus der Tiefkühltruhe des Supermarktes meist aus Polen oder Ungarn. Wer regionale Angebote wünscht, wird also selten im Supermarkt fündig, sondern eher in Fachgeschäften, auf Wochenmärkten oder direkt beim Erzeuger. Aber auch hier ist hinsichtlich Herkunft und Haltungsform genau nachzufragen.
Die Preise
Bei der Direktvermarktung von frischen Gänsen wurden Preisspannen von 6,90 bis 9,50 Euro pro Kilo erfasst. Der Schwerpunktpreis lag bei 8,09 Euro je Kilo, das waren immerhin 21 Cent je kg mehr als Anfang Oktober 2005. Im Einzelhandel lagen die Kilopreise zwischen 6,90 und 11,48 Euro. Damit ergab sich eine Preiserhöhung um 59 Cent auf 9,39 Euro je kg. Aktuelle Preisdaten für Importgänse aus Polen oder Ungarn lagen noch nicht vor. In der Gänsesaison 2005 war gefrorene Ware im Laden aber schon für 2,84 Euro je kg zu haben.
Die Legende
Zu dem volkstümlichen Brauch der Martinsgans werden zwei Legenden berichtet: Weil einst das laute Geschnatter einer Gans St. Martin in einem Versteck verraten haben soll und/oder weil eine Predigt von ihm von einer Schar schnatternder Gänse gestört wurde, geht es ihnen traditionell ab dem Martinstag (11.11.) an den Kragen. Als "späte Rache" landen sie seitdem knusprig gebraten auf vielen Tellern.
Die Ökologische Tierhaltung
Keiner der genannten Haltungsformen kann mit der "Ökologischen Tierhaltung" mithalten. Denn die EU-Öko-Verordnung stellt darüber hinaus auch hinsichtlich des Futters strenge Anforderungen. Mindestens 80% müssen ökologisch angebaut sein und das Mastfutter muss mindestens zu 65% aus Getreide bestehen. Dafür muss aber deutlich tiefer in die Geldbörse gegriffen werden.
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