geändert am 07.03.2007 - Version Nr.: 1. 21

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~ Dr. Dieter Porth - Hannover

Der Schullaufbahnempfehlung folgten über alle Schulformen über 10% der Eltern nicht und viele Schüler sind trotzdem an Realschulen und Gymnasien erfolgreich. - Kultusminister Busemann schätzt die Prognosesicherheit der Schullaufbahnempfehlungen hoch ein. [Anmerkung: An Grundschulen unterrichten überwiegend Frauen. Die Statistik macht keine Aussage zur evtl. Jungendiskriminierung bei der Schulaufbahnempfehlungen.]

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Pressemitteilung Kontaktlink zu Nidersächsisches Kultusministerium [ Homepage ] (Georg Weßling)

[Hannover - 07.03.07] [Internet-Zitat: Website]

Kultusminister stellt Erhebung zum Schulerfolg vor - Busemann: "Hohe Prognosesicherheit und ausgewogene Durchlässigkeit"

"Die Prognosesicherheit der Schullaufbahnempfehlungen durch die Grundschullehrkräfte war bereits im ersten Turnus sehr hoch. Die Durchlässigkeit des Schulsystems ist ausgewogen gegeben. Das sind die Ergebnisse einer Erhebung zum Schulerfolg der Schülerinnen und Schüler, die mit Beginn des Schuljahres 2004/2005 erstmals nach gut 30 Jahren wieder nach dem 4. Grundschuljahrgang in die weiterführenden Schulen wechselten", teilte der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann am 05.03.2007 vor Journalisten in Hannover mit.
"Schülerinnen und Schüler, deren Eltern der Schullaufbahnempfehlung gefolgt sind, waren in der Regel auf der jeweiligen Schule auch erfolgreich", sagte Busemann. Über alle Schulformen betrachtet seien 88,2 % der Schülerinnen und Schüler, deren Eltern der Schullaufbahnempfehlung gefolgt sind, ohne Wiederholung eines Schuljahres in den 7. Schuljahrgang ihrer jeweiligen Schulform versetzt worden. An den Gymnasien betrage die Quote sogar 92,8 %.
Innerhalb der Schülergruppe, die der Empfehlung gefolgt ist, war auch der Anteil der Aufsteiger höher als der Anteil der Absteiger. 662 Schülerinnen und Schüler der Hauptschule mit einer Schullaufbahnempfehlung für die Hauptschule - das sind 4,6 % dieser Schülergruppe - wechselten nach dem 5. oder 6. Schuljahrgang an eine Realschule. Sieben Schülerinnen und Schüler der Hauptschule wechselten sogar an ein Gymnasium. 704 Schülerinnen und Schüler der Realschule mit einer Schullaufbahnempfehlung für die Realschule - das sind 3,1 % dieser Schülergruppe - wechselten nach dem 5. oder 6. Schuljahrgang an ein Gymnasium. Von der Realschule in die Hauptschule wechselten dagegen nur 2,9 %, vom Gymnasium in die Realschule waren es 3,1 %. "Die zuerst getroffene Schullaufbahnentscheidung auf der Grundlage der Grundschulempfehlung ist demnach keine Sackgasse. Alle Behauptungen, wer einmal eine bestimmte Schulform besuche, sei für seine ganze Schulzeit darauf festgelegt, sind falsch", hob Busemann hervor.
Zwar gebe es auch eine erfreuliche Zahl von Schülerinnen und Schülern, die trotz anderer Empfehlung in der Realschule oder dem Gymnasium erfolgreich sind. Ihnen stehe aber eine fast gleich große Gruppe gegenüber, die als Schulformwechsler oder Wiederholer ein Misserfolgserlebnis hinnehmen musste. "Nicht alle Kinder sind psychisch stabil genug, um trotzdem die erforderliche Motivation und Leistungsbereitschaft zum Schulerfolg zu entwickeln. Deshalb ist es im Zweifelsfall besser, der Grundschulempfehlung zu folgen und die Durchlässigkeit zum Aufstieg zu nutzen", machte Busemann deutlich.
Noch sei die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die trotz Befolgen der Schullaufbahnempfehlung den 5. oder 6. Schuljahrgang wiederholt haben, recht hoch: In der Hauptschule sind es 917 Schülerinnen und Schüler (6,3 % dieser Schülergruppe); in der Realschule mussten 1009 Schülerinnen und Schüler (4,5 % dieser Schülergruppe) und am Gymnasium 477 Schülerinnen und Schüler (1,7 % dieser Schülergruppe) ein Schuljahr wiederholen. Anlass zur Besorgnis gebe auch die hohe Quote von 12,5 % der Schülerinnen und Schülern mit Hauptschulempfehlung, die zwischenzeitlich eine ursprünglich besuchte Integrierte Gesamtschule wieder verlassen haben.
"Wir müssen und können noch besser werden", betonte Busemann. Viele Maßnahmen wie etwa die verbindliche individuelle Förderung oder die Umgestaltung der Hauptschulen auf ihr Profil der Berufsorientierung und der Vorbereitung auf das duale Ausbildungssystem seien im Erhebungszeitraum der jetzt vorliegenden Untersuchung noch nicht voll ausgestaltet gewesen. "Das sind aber wichtige Ansatzpunkte, um künftig zu noch besseren Ergebnissen zu kommen. Auch die Verbesserung der Unterrichtsqualität und der Fördermaßnahmen durch die Qualitätsentwicklung in den eigenverantwortlichen Schulen wird zu einer weiteren Reduzierung der Wiederholerquoten beitragen", so Busemann abschließend.

Downloads zu dem Thema :
Tabellen Schulerfolg - http://www.mk.niedersachsen.de/servlets/download?C=34663050&L=20
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Anmerkung

Traue keiner Statistik, die du nicht selbst bearbeitet hast. In der angegeben Tabelle fehlen wesentlich Daten.
a) Der Widerstand gegen eine Schullaufbahnempfehlung setzt ein starkes Elternhaus voraus. Wie viele Eltern hatten Recht, indem sie sich gegen die Empfehlung wehrten?
b) In den Abschlüssen aus dem Jahre 2004 zeigt sich, dass im niedersächsischen Schulsystem die Jungen benachteiligt werden. Wie ist das Verhältnis bei Schullaufbahnempfehlungen eigentlich zwischen Jungen und Mädchen?

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