Porth ©2006 (www/∗")
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Der Höhepunkt des Abends war die Begleitung von Mindmoon (Oliver Lehne) durch Patrik am Cello. Die nachdenkliche Musik von Mindmoon bekam dadurch Volumen, Variantenreichtum und Tiefe. |
Doppelkonzert von Julius und Mindmoon
Den Anfang machte beim Doppelkonzert machte Julius.
Als ich gegen 22:00 kam, war das Konzert schon in vollem Gang. Ingesamt knapp zwanzig Zuhörer lauschten gebannt dem Vortrag. Im zweiten Set spielte Mindmoon. Mindmoon ist in der Person Oliver Lehne eine Ein-Mann-Band. Die letzten Fünf Stücke spielte Oliver zusammen mit Philipp, der Olivers Stücke auf dem Cello begleitete. Neben den musikalischen Genüssen bot Mindmoon, also Oliver Lehne, auch optische Inszenierungselemente. Der Besuch zeigte wieder mal den Unterschied zwischen CD und einem echten Konzertbesuch.
Julius
Julius mit seiner Gitarre gehört her zu den ruhigeren, nachdenklicheren Sängern. Sein Gesang ist klar, leise und verständlich. Typisch für seine Lieder ist der fehlende Schlussakkord. So verstärkt er den leicht wehleidigen Eindruck, der das gesamte Konzert beherrschte.. Neben Gitarre und Gesang benutzte er auch eine Mundharmonika für seine Lieder.
Die Moderationen zwischen den Liedern erscheinen an manchen Stellen etwas langatmig, da sie später nur wenig mit den zu hörenden Songs zu tun haben.. Die Geschichten, die Julius zwischen den Stücken erzählt, haben auch keinen hohen Tiefgang. Insgesamt ist die Modulation der Stimme aber interessant, denn insbesondere die anwesenden Frauen waren fasziniert. Vielleicht erweckt der leicht wehleidig klingende Tonfall ihr Interesse und ihre Neugierde. An fast zu vielen Stellen lässt Julius den Hinweis auf die CD einfließen, die man an der Kasse kaufen kann. Die Hinweise auf seine Website waren da schon treffender und pointierter. Im Gegensatz zu vielen anderen Musiker ließ er ein auch ein Danke für den Applaus nur selten vermissen. Auch die Ankündigung des Schluss des Konzerts ist aus Sicht der Inszenierung sinnvoll, denn der Zuschauer kann sich überlegen, ob er noch eine Zugabe einfordert.
Wahrend der Stücke wie auch während der Moderation bewegt Julius sich kaum. Es gibt keine unterstützenden Gesten. Insgesamt empfand ich die Bühnenshow eher anstrengend, weil man nur noch sich auf den Gesang konzentrieren muss. Während des Konzerts baute Julius eine melancholische Atmosphäre auf und unter diesem Eindruck würde ich die Musik folgendermaßen charakterisieren:
Musikcharakter für Julius
Musikstil | Aspekte | Anteil min | Anteil max |
---|
Jazz | Improvisation: wenig - viel | 1 | 3 |
House | Geschwindigkeit: langsam - schnell | 1 | 4 |
Klassik | Tempo- und Melodiewechsel: wenig - viel | 1 | 3 |
Blues | Heiterkeit - Leiden | 7 | 8 |
Rock | Romantik - Aggression | 4 | 5 |
Ska | Selbstversenkung - Feierstimmung | 1 | 3 |
Pop&Folk | Wertung: anspruchsvoll - einfach | 4 | 7 |
Internet von Julius
Mindmoon (+ Philipp)
Nach einer kurzen Umbaupause spielt im zweiten Set ab 22:50 Mindmoon. Er begann sein Konzert ziemlich "fahrig". Nach dem ersten Song legte sich
dieses Lampenfieber . Beim Spielen seiner Stücke zeigte Oliver Lehne häufiger mal ein Fingerpicking, um die Variation der Stücke zu verstärken. Trotzdem hielt er die eher melancholische Stimmung aufrecht. Aber auch bei der Inszenierung setzt Oliver Lehne mehr theatralische Bewegungen ein, so dass das Konzert einfach mehr als nur den einfachen Hörgenuss bietet.
Bei den Moderationen ging Oliver oft auf die Inhalte ein und machte so den Zuhörern das Lied schmackhaft. Was bei Julius zu häufig war, der Hinweis auf die CD, war bei Mindmoon etwas zu wenig. Zwei bis dreimal sollte während eines Konzerts der Hinweis schon gegeben werden. Auch Mindmoon bedankte sich meist für den Applaus und zollte so dem Publikum Respekt.
Ein Höhepunkt war der Aktion von Oliver Lehne, die Zuschauer zum Mitsingen zu bewegen. Dabei war die Schwierigkeit, dass der Refrain des Lieds nicht wirklich eingängig ist. Entsprechend nahm er sich relativ Zeit, mit dem Publikum zusammen den Refrain vorher einzuüben. Die wurde danach belohnt, weil das Publikum dann mitsingen konnte. Weiterhin gab er während des Liedes Hilfen, an welchen Stellen das Publikum einsetzen musste. Mit diesen Hilfen gelang die Aktion erfolgreich, und alle Zuschauer hatten ihren Spaß daran..
Ein zweiter Höhepunkt war zum Ende des Konzerts die Begleitung von Mindmoon durch Philipp am Cello. Durch das Cello bekamen die Songs mehr Fülle und Variantenreichtum. Sie wirkten voller und schöner. Angesichts der klanglichen Unterschiede sind deshalb zwei musikalische Charakterisierungen angeführt.
Musikcharakter für Mindmoon (allein)
Musikstil | Aspekte | Minimum | Maximum |
---|
Jazz | Improvisation: wenig - viel | 3 | 4 |
House | Geschwindigkeit: langsam - schnell | 1 | 3 |
Klassik | Tempo- und Melodiewechsel: wenig - viel | 2 | 3 |
Blues | Heiterkeit - Leiden | 6 | 8 |
Rock | Romantik - Aggression | 1 | 2 |
Ska | Selbstversenkung - Feierstimmung | 1 | 2 |
Pop&Folk | Wertung: anspruchsvoll - einfach | 6 | 7 |
Musikcharakter für Mindmoon (mit Philipp am Cello)
Musikstil | Aspekte | Anteil min | Anteil max |
---|
Jazz | Improvisation: wenig - viel | 4 | 6 |
House | Geschwindigkeit: langsam - schnell | 1 | 3 |
Klassik | Tempo- und Melodiewechsel: wenig - viel | 4 | 6 |
Blues | Heiterkeit - Leiden | 5 | 8 |
Rock | Romantik - Aggression | 1 | 2 |
Ska | Selbstversenkung - Feierstimmung | 1 | 2 |
Pop&Folk | Wertung: anspruchsvoll - einfach | 6 | 7 |
Internet von Mindmoon
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Julius, diesmal mit Blitz. |
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Dies ist der Versuch der Aufnahme von Julius ohne Blitz. |
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Oliver Lehen ist Mindmoon. Nachdenklicher Gesang mit deutschen Texten zur Gitarre. |
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Oliver Lehne zeigte auf der Bühne mehr Theatralik und gab dem Hörgenuss ein optisches Gegenstück. |
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Philip begleitete Mindmoon (Oliver Lehne) bei den letzten fünf Stücken am Cello. Ein Hörgenuss. |
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