29.01.07 (set: 01.02.2007) ~ <<< 05.02.07 (set: 07.02.2007) ~ >>> ~ Dr. Dieter Porth - Göttingen

Die sechsköpfige Berliner Band Ida Helms spielt am 27.1 im Cafe Kreuzberg. Sie begeisterte mit dem Einkreuzen von Jazz in ihren schönen Rockpop-Songs. Diese Musikrichtung hat das Potential zu einer neuen Musikrichtung.

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Pressemitteilung Kontaktlink zu Bürgerstimmen im Göttinger-Land [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)

[Göttingen - 31.01.07] [Bericht]

Konzertbericht über die Gruppe "Ida Helms" am 27.1. im Cafe Kreuzberg
Am Samstag (27.1.07) spielte im Cafe Kreuzberg die Band Ida Helms. Die Band war kurz zuvor noch beim Stadtradio Göttingen bei Ihrem "Talk vorm Konzert" zu hören gewesen und begeisterte die gut vierzig Zuschauer. Zum Ende des Konzerts tanzten sogar einige Zuschauer vor der Bühne zu den doch eher anspruchsvollen Klängen. Ein Zuschauer sagte: "eigentlich ist es nicht meine Musik, aber ich fand es toll."
Die Musik wirkt frisch ungewohnt und dennoch melodiös. Die wesentliche Idee besteht in einem Crossover zwischen Jazz und Rockmusik. Ein ähnliches Crossover-Projekt verfolgte das französische Bandprojekt "NoJazz", das zum Abschluss des Jazzfestivals in Göttingen zu hören waren, die in eine Basis von Rap und House einwenig den Jazz der Blechbläser einkreuzten. Auch in der Ska-Punk sorgen die Blechbläser für interessante Musikeindrücke.

Kurzbericht zur Band Ida Helms
Die Band Ida Helms besteht auch sechs Musiker und wird von Jochen, ihren Tontechniker, begleitet.. Der Bandleader Ede Merkel sorgt während des Konzerts für das Sampling und gab der Musik mit dem Saxophon neue Impulse. Jennifer Kothe ist die Stimme der Band. Die Jazzeinflüsse ihrer Ausbildung sind unverkennbar, wobei sie aber neben den Bläsern nur eine der drei Hauptrollen spielte. Weiter sind in der Band zwei Sebastiane, der Sebastian P, und der Sebastian S.. Der Sebastian Pizkorz. spielt neben dem Saxophon und der Jennifer die dritte Stimme der Band, er spielt die Trompete. Der Sebastian Strahl war dagegen mit seinem Keyboard im Hintergrund der Bühne (nicht aber im Hintergrund der Musik) angesiedelt. Da viele Musiker Schwierigkeiten mit dem Rhythmus haben, braucht ein Orchester einen Dirigenten oder eine Popband einen Schlagzeuger. Bei Ida Helms übernimmt diese Rolle Marian Gwozdz. Der letzte in der Band, der Garant für den Groove, ist Rene Flächsenhaar am Bass.
Die Musikalische Ausrichtung ist oben schon angedeutet worden. Im rhythmischen Bereich ist die Band im Rock-Pop-Bereich angesiedelt. Dabei sind die Einflüsse von Jazz unverkennbar. Jennifer hat eine gut ausgebildete Stimme, die erste Ansätze zu einem eigenen Stil zeigt. Aufgefallen ist mir der Bassist, der den Songs einen guten Groove gab sowie Ede an der Trompete, der zeitweise mit einer Hand trompetierend gleichzeitig den Sampler bediente.
Die Arrangements der Songs gaben immer neue Höreinflüsse, die den Hörer voll auslasteten. Die Musik war so komplex, dass ich während des Konzerts nicht schaffte, die Inhalte der deutschen Texte wahrzunehmen. Ich war einfach von der Musik überwältigt. Die musikalische Qualität ist hoch und das Hören wird nicht langweilig.
Zur Musik möchte ich folgende persönliche Anmerkung machen. Für die Popmusik ist diese Crossover schon zu komplex. Die Melodien sind zwar schön, aber sie sind nicht eingängig. Man kann sie nicht mitsingen und man kann sie einander nicht mitteilen oder vorsingen. Damit passt sich auch nicht in das Musikformat der meisten Radiostationen. Auf der anderen Seite ist die Musik für die scheinbar intellektuelle Metakultur der selbst-ernannten gesellschaftlichen Eliten zu popig. In dieser Metakultur will man sich gepflegt und pseudointellektuell über Musik unterhalten können. Für einen Snobtalk ist diese Musik zu mitreißend. Der Band ist der lange Atem zu wünschen, um diese Musik zwischen den Stühlen zu etablieren. Das Potential für einen eigenständigen Musikstil hat diese Musik. Augenscheinlich bestand und besteht trotzdem Bedarf nach schöner und gleichzeitig mitreißender Musik; wie das erfolgreiche Konzert von "NoJazz" zum Abschluss des Göttinger Jazzfestivals zeigte.
Bei der Inszenierung hat mir gut gefallen, dass Jennifer gleich am Anfang das Publikum ansprach und sagt, dass es vor der Bühne tanzen soll. Damit hat sie dem Publikum die Chance gegeben, ihre Begeisterung auch zu zeigen. Ansonsten waren die Ansprachen an das Publikum eher zaghaft. Das Publikum hatte kaum Chancen, um seine Begeisterung zu zeigen. Auch fehlte mir ein Plakat im Hintergrund der Band, welches auf den Namen der Band.. Dafür hatten sie aber zumindest die Vorstellung der Band mit im Repertoire. Die Musiker sollten sich in Zukunft etwas mehr Zeit für die Vorstellung der Band lassen. Insbesondere muss die Musik der Moderatorin Jennifer genügend leise Töne gönnen, damit sie die Vorstellung auch klar und verständlich anmoderieren kann. Das Musikbett war stellenweise zu laut für eine namentliche Vorstellung der Band.
Vielleicht sollte der Name der Band sollte während des Konzerts häufiger genannt werden, wenn schon im Hintergrund kaum Hinweise auf den Namen der Band zu finden waren. Nur zufällig beobachtete ich folgendes: Eine Zuschauerin entdeckte zufällig ein Ankündigungsplakat im Cafe Kreuzberg, und las unter Mühen dort den Namen der Band ab.     Insgesamt unternahm die Band wenig, um beim Publikum in Erinnerung zu bleiben. Insgesamt haben die Musiker von Ida Helms das häufige Problem von Nachwuchsbands, sie konzentrieren sich auf die Musik. Dabei ist ein wesentlicher Bestandteil eines Konzerts die Kommunikation mit dem Publikum - also die Inszenierung.
Wenn man in einer Band keine "Rampensau" hat, dann bietet sich das Merchandising an, um beim Publikum in Erinnerung zu bleiben - also der Verkauf von Fanartikeln an begeisterte Zuschauer. Zu den Merchandisingartikeln zählen Buttons, Plakate (für die WG-Küche mit und ohne Autogramme) , CDs bzw. kleine CDs (mit drei Titeln), T-Shirts, Base-Caps, Haarringe, .... Die Fanartikel erfüllen zwei Zwecke. Zum einen können die Zuschauer ihre Begeisterung zeigen und die begeisterten Zuschauer können ein Erinnerungsstück vom Konzert mitnehmen. Die Fanartikel machen ein Konzert zu etwas besonderen und grenzen es damit vom normalen Diskoabend ab.

Ida Helms: Charakter der Musik

Musikstil	Aspekte	Minimum	Maximum
Jazz	Improvisation: wenig - viel	6	8
House	Geschwindigkeit: langsam - schnell	3	4
Klassik	Tempo- und Melodiewechsel: wenig - viel	6	7
Chill	kurze akzentuierte Töne - lange Töne	4	7
Blues	Heiterkeit - Leiden	4	6
Rock	Romantik - Aggression	4	6
Ska	Selbstversenkung - Feierstimmung	2	4
Pop&Folk	Wertung: anspruchsvoll - einfach	5	6

Ida Helms im Internet
Internet Link
Website (mit Hörproben): http://www.idahelms.de/
Hörproben auf MySpace.com: http://www.myspace.com/idahelms

Ida Helms: Textinhalte
Auf die Textinhalte der deutschen und englischen Texte wurde nicht geachtet. Die komplexe Musik bot schon genügend Reize, von denen man sich Mitreißen lassen konnte.
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^{Porth ©2007 (www/∗")}

Rhythmusdirigent der Band: Marian am Schlagzeug.

^{Porth ©2007 (www/∗")}

Wenn es bei Sebastian P. nur ploppt, dann spielt er seine Trompete falsch und wird den Bandleader Ede am Saxophon (rechts) sicher verärgern. Aber Sebastian beherrschte während des Konzerts sowohl seine Trompete wie auch den Sampler auf dem Laptop. Gleiches galt auch für Ede.

^{Porth ©2007 (www/∗")}

Am Keyboard strahlte bei Ida Helms Sebastian S.

^{Porth ©2007 (www/∗")}

Bei Jennifer fehlt mir während des Gesangs die Armarbeit und die Theatralik. Üblicherweise hat der Sänger die Aufgabe, dass Publikum durch Gesten zu animieren.

^{Porth ©2007 (www/∗")}

Am Bass groovte der herausragende Rene.

^{Porth ©2007 (www/∗")}

Dies zweite Bandfoto ist Minuten später gemacht worden. Wahrscheinlich ließ die Bühne keine Theatralik und keine Choreographie zu, aber hier fehlte die Körpersprache.

^{Porth ©2007 (www/∗")}

Die Band von Ida Helms ohne den Schlagzeuger. Der Bassist Rene steht halb verdeckt hinter Jennifer (rechts). Links am Keyboard strahlt Sebstian S. An der Trompete ist Sebastian P. - und Ede saxophoniert..

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